WANDERN: Von Buşteni nach Bran (2)

Der Weg führt an großen Felsblöcken vorbei.

Die neue Notunterkunft ist von Weitem gut sichtbar.
Fotos: Ralf Sudrigian

Von der Omu-Hütte führen zunächst gleich mehrere Wanderwegmarkierungen in Richtung Westen. Nur der Abstieg über den Bucşoi (rotes Band) zweigt gleich nach rechts ab. Bei den Kaminen (rum. „Hornuri“) trennen sich die Wege. Nach rechts geht es hinab zur Mălăieşti-Hütte (blaues Band); nach links gelangt man in den Gaura-Talkessel (rotes Kreuz) und von dort nach Bran/Törzburg mit einer Variante ins Dorf Şimon. Wir folgen weiter dem Hauptkamm, da es nach Bran noch zwei weitere Abstiegsmöglichkeiten gibt: über den Scara-Gipfel (2422 m), den Ţigăneşti- und den Clincea-Grat (rotes Band) und durch das Ciubotea-Tal (gelbes Dreieck). Wir entscheiden uns für erstere Abstiegsmöglichkeit, die mit einer Gehzeit von 5 Stunden angegeben wird. Von oben hat man, nach dem Ausblick ins Mălăieşti-Tal, auch eine schöne Perspektive ins Ţigăneşti-Tal mit zwei kleinen Teichen und einer großen Schafherde. In der Ferne erkennt man den westlichen Teil des Burzenlandes mit Rosenau und Neustadt, während weiter westlich Zărneşti am Fuße des Königsteins zu sehen ist. Bis zum Königstein erstrecken sich die zerstreuten Bergdörfer der Törzburger Gegend.

Der Weg ist, mit Ausnahme von zwei-drei steileren Stücken, nicht besonders schwierig. Wo es der Fall ist, sind, wie im Jepii-Tal, Drahtkabel oder Eisenketten angelegt worden, um dem Wanderer mehr Sicherheit zu gewähren. Oberhalb der Waldgrenze wurde eine rot-weiß bemalte neue halbrunde Notunterkunft eingerichtet. Neben ihr sitzt gerade ein Paar und genießt die schöne Aussicht auf den Königsteinkamm. Aus der prallen Sonne gelangen wir ziemlich plötzlich in den dichten und schattigen Tannenwald. Der Abstieg verlängert sich um fast eine Stunde, denn der Weg wurde in den letzten Jahren geändert und führt auf einem Umweg zur Zănoaga-Skipiste, auf der jetzt Rinder weiden. Früher gab es eine direkte Verbindung zu Bran-Poarta.

Wollten manche Törzburger Bauer nicht mehr, dass Touristen ihr Weideland durchqueren oder sollen die Touristen gezielt nach Zănoaga und der dortigen Gaststätte geführt werden? Der Umweg rechtfertigt aber keineswegs die falsche Zeitangabe (Bran – 3 Stunden), die man bei letzten Wegweiser antrifft. Eigentlich müsste von da aus die Wegdauer halbiert werden. Ansonsten sind die Wegmarkierungen in gutem Zustand.

Der Ausflug begann um 7.15 Uhr als der aus Kronstadt kommende Personenzug im Bahnhof Buşteni anhielt. Nach rund vier Stunden war die Caraiman-Hütte erreicht, weitere zwei Stunden später die Omu-Hütte. Nach der Mittagspause folgte der Abstieg, so dass um 18.30 Uhr dieser etwas lange Tagesausflug beendet war. Wem das zu anstrengend erscheint, kann diese Bucegi-Überquerung in zwei Etappen absolvieren mit einer Übernachtung bei der Omu-Hütte – die höchste Stelle dieser Trasse. Einfacher ist es, wenn man den Aufstieg per Drahtseilbahn meistert.