WANDERN: Von Buşteni nach Bran

Im Gebirge merkte man nichts von einer Sommerdürre.

Die Omu-Schutzhütte liegt am höchsten Gipfel des Bucegi (2507 m).
Fotos: Ralf Sudrigian

Buşteni ist der beste Ausgangsort wenn es darum geht, möglichst schnell auf das Bucegi-Hochplateau zu gelangen. Beim Aufstieg durchs Tal Jepii mici (blaues Kreuz) muss man zwar einen beträchtlichen Höhenunterschied überwinden (Buşteni liegt bei 885 m Höhe; die Caraiman-Schutzhütte bei 2025 m) aber in vier Stunden ist man oben. Der Aufstieg beginnt von der Talstation der Drahtseilbahn. Bei der Caraiman-Hütte hat man eine erste gute Aussichtsmöglichkeit auf das Prahova-Tal und das Baiului-Gebirge im Hintergrund. Von der Hütte wählen wir den mit blauem Punkt markierten Weg, der uns in 45 Minuten zum Heldendenkmal bringt, das zwischen 1926 und 1928 zum Gedenken der im Ersten Weltkrieg gefallenen rumänischen Soldaten errichtet wurde. Auf einem 7,5 m hohen Betonsockel befindet sich ein Kreuz aus Stahlprofil, das 28 m hoch ist und sich direkt am Rande eines Abgrundes erhebt, sodass es von weitem sehr gut sichtbar ist. Beide Wege sind im Winter nicht zugänglich wegen Lawinengefahr.

Vom Caraiman-Kreuz führt der mit rotem Kreuz markierte Weg zur höchsten Stelle des Bucegi – zum Omu-Gipfel (2505 m) und zur direkt daneben befindlichen gleichnamigen Schutzhütte. Der Weg ist nicht besonders schwierig, weil am Plateau die Höhenunterschiede gering sind. Es eröffnen sich immer wieder, bei schönem Wetter, wunderbare Aussichten auf die Ortschaften im Prahova-Tal (Azuga, Buşteni) und Predeal. Auch der Ciucaş mit seinem charakteristischen Bergprofil ist in der Ferne leicht erkennbar wie auch einige Kronstädter Stadtteile. Gegen Süden erkennt man die Babele-Felsgruppe und weiter entfernt den Piatra-Arsă-Sportkomplex mit Stadion und Hotel. Im Şugările -Sattel stößt man auf den mit gelben Band gekennzeichneten Weg, auf dem all jene anzutreffen sind, die mit der Drahtseilbahn bis zu Babele gelangt sind und von da nun den Gipfel anpeilen. Es sind recht viele Touristen, unter ihnen auch welche, die per Mountainbike diese Wegetappe meistern wollen. Trotz Sommertemperaturen fühlt man den frischen Wind deutlich, so dass eine Windjacke und Kopfbedeckung auch im August nicht fehl am Platz sind.

Bei der Omu-Hütte ist viel Bewegung. Touristen rasten da und essen aus dem Rucksack oder begeben sich in die kleine Hütte. Dort kann man für 30 Lei auf Pritschen im gemeinsamen Schlafsaal übernachten. Ab 21 Uhr wird das Licht abgeschaltet. Hunde, die wohl zur Hütte gehören oder zur benachbarten Wetterstation, streifen umher und erwarten, dass sie auch etwas vom Essen der Touristen abbekommen. Auch ein Schäferhund zeigt sich da und reagiert sehr gelassen, als alle anderen Hunde ihn nervös anknurren, weil er nicht zur Hütte gehört und eine Konkurrenz an dieser „Touristen-Futterstelle“ darstellt. Nach einer 30-Minuten-Pause geht es weiter – in Richtung Bran/Törzburg.

(Fortsetzung folgt)