Winter am Frühlingsanfang: Ein Ausflug zum Bulea-See

Die Eiskirche am Bulea-See war beim Gottesdienst am Sonntag Lätare voll.
Foto: Elise Wilk

Am Sonntag, dem 15. März, unternahm die Bartholomäer Gemeinde eine Ausfahrt zum Bulea-See im Fogarascher Gebirge. Über 50 Teilnehmer haben sich für den Ausflug angemeldet. Um 7.30 Uhr morgens ging es dann mit drei Kleinbussen los. Am Bulea-Wasserfall wurde in die Drahtseilbahn umgestiegen. Während der zwölfminutigen Fahrt konnte man Spuren von schwarzen Gämsen im Schnee sehen. Ganz unten lag verschneit die Transfogarascher Hochstraße. Dort, wo im Sommer hunderte von Autos zum See hinauffahren, ragen jetzt nur einige Verkehrszeichen aus dem Schnee heraus. Fast vier Monate sind es noch, bis die Straße wieder dem Verkehr geöffnet wird.

Am Bulea-See angekommen, trat man in eine Welt aus Eis und Schnee. Hier herrscht noch starker Winter. Leider konnte man die Schönheit der Fogarascher Gebirge wegen der dicken Nebelschicht nicht bewundern. Dafür besuchte man die Winter-Attraktionen der Gegend: das Eishotel, die Eiskirche und ein Iglu.

Das Eishotel Bulea ist mittlerweile über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Ende November 2014 wurde es  schon zum zehnten Mal gebaut. Das Thema dieser Wintersaison sind die 12 Sternzeichen. Jedem von ihnen ist ein Zimmer gewidmet. Gegen eine Gebühr von 10 Lei (im Preis inbegriffen ist auch der Besuch der Eiskirche) dürfen die Besucher in jedes einzelne Zimmer hineinschauen. In jedem Zimmer, das mit LED-Lampen beleuchtet ist, die ins Eis eingebaut wurden, kann man eine Skulptur aus Eis mit dem jeweiligen Sternzeichen bewundern und sogar unter die dicke Decke kriechen. Die Temperatur liegt um den Gefrierpunkt. Um die Kälte aushalten zu können gibt es in der Eisbar im Flur des Hotels verschiedene alkoholische Getränke. Für Sonntagabend war das Hotel ausgebucht - 30 Touristen aus Großbritannien sollten die Nacht unter vier Eiswänden verbringen.

Vom Eishotel ging es weiter zu der Eiskirche. Hier wurde von Pfarrer Johann Stefani aus Deutsch Tekes und Zoran Kezdi aus Heltau anlässlich des Sonntags Lätare ein festlicher evangelischer Gottesdienst in zwei Sprachen gehalten.

Nach einer Fahrt mit den Schneereifen wurde in der Bulea Hütte auf dem gefrorenen Gletschersee köstlich zu Mittag gegessen. Wegen des dichten Nebels konnte man keinen Verdauungsspaziergang unternehmen und auch nicht vom Belvedere-Felsen die schöne Aussicht genießen. Erwachsene und Kinder bauten aber einen großen Schneemann hinter der Hütte. Als Augen dienten Holzstücke, als Nase eine Möhre, die speziell dafür aus Kronstadt gebracht wurde und ein paar dicke Eiszapfen waren die Zähne. Um 15 Uhr ging es dann Richtung Seilbahn. Wegen dem großen Touristen-Andrang betrug die Wartezeit über anderthalb Stunden. Es hat sich aber gelohnt.