KULTUR: Nachrichtenarchiv

Junkies der Liebe und des Todes

Richard Wagner bezeichnete sein Musikdrama „Tristan und Isolde“, das 1865 im Münchner Königlichen Hof- und Nationaltheater uraufgeführt wurde, als „Handlung in drei Aufzügen“. Streng genommen lebt diese Oper, die einen keltischen Sagenstoff aufnimmt und diesen romantisch ästhetisiert, aber nicht von einer Handlung, sondern von der Schilderung innerer Zustände, die gerade jenen, die sie am eigenen Leib und an der eigenen Seele erfahren, rätselhaft...

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Alexander Rubel zu Integration und Romanisierung

Bekannt ist Alexander Rubel unseren Lesern in seiner Eigenschaft als Leiter des Deutschen Kulturzentrums in Jassy/Iaşi, eine Funktion, die er seit einigen Jahren ehrenamtlich ausfüllt. Hauptberuflich ist er DAAD-Lektor am Lehrstuhl für Germanistik der Alexandru-Ioan-Cuza-Universität. Zusammen mit dem Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Dr. h. c. Andrei Corbea-Hoişie hat er eine Reihe von Publikationen herausgebracht, u. a. über das Kulturleben von...

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Wenn sächsische Truhen erzählen

Leuchtende Farben und florale Muster – Tulpen, Sonnenblumen, Rosen, Pfingstrosen, Lilien, Nelken, selten ein Lebensbaum und kaum jemals zoomorphe Motive. Sie sind typisch für die sächsische Möbelmalerei. Man findet sie auf Aussteuertruhen, Geschirrschränken, Tischen, Sitzbänken, Stühlen, Wandnischenschränkchen für Schnapsvorräte, Schubladenbetten und Hutleisten. Auf den ersten Blick in Formen und Farbgebung oft ähnlich, wiederholt sich kaum ein...

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Punk im Palast

Leider entfällt der „Dilletant-Brunch“ am 26. Juni, mit dem die Ausstellung „Geniale Dilletanten – Subkultur der 1980er-Jahre in Deutschland“ im Museum für moderne Kunst (MNAC) ihren fulminanten Abschluss finden sollte. Bis dahin können sich die Besucher durch Devotionalien der deutschen Punk-Szene, bzw. der Vorläufer der erfolgreichen „Neuen Deutschen Welle“, Kurzfilme, Fotowände und natürlich Audiotapes in die Welt der 80er versetzen lassen....

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Die Weiße Lagune und andere Reisestationen

„Reiseprosa“ steht erklärend unter dem Haupttitel des Umschlags, das klingt auf den ersten Blick eher nüchtern. Doch die real angelaufenen Reisestationen verwandeln sich bisweilen in Schauplätze fiktionalen Geschehens oder sind Auslöser lyrischer Betrachtungen. Reiseliteratur im touristischen Sinne darf man von Joachim Wittstock nicht erwarten. Als Autor mit scharfem Blick und wissbegierig sieht er sich; ganz in der Tradition der italienischen...

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Der Alltag als Inspirationsquelle für zeitgenössisches Theater

„Bobo: Du gibst mir dein iPod und wir lassen dich einen Monat in Ruhe.Miki: Ich glaube dir nicht.Bobo: Ich schwöre es.Miki: Zwei Monate. Das iPod und ihr lasst mich zwei Monate in Ruhe.Bobo: Ein Monat hat vier Wochen, das bedeutet 20 Schultage. Mal zwei ist 40. Glaubst du, dass dein Scheiß-iPod 40 Tage wert ist?“ 

Die meisten Schüler hierzulande haben mindestens einmal einer Einschüchterungsaktion unter Altersgenossen an ihrer Schule beigewohnt,...

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Eine Ambulanz beim Einsatz zur Selbstrettung

Der neueste Film des rumänischen Regisseurs Nap Toader beginnt unmittelbar mit einer Unfallszene. Ein Motorradfahrer liegt leblos an einem Baum, sein Motorrad daneben, und unweit davon wälzt sich die Beifahrerin in großen Schmerzen. Doch es naht Rettung. Ein Vater mit seinem Kind nähert sich auf einem Moped dem Unfallort, steigt sofort ab und – beginnt den Toten und die Schwerverletzte auszuplündern. Dass er nicht der einzige ist, der sich an den...

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Kein Ende in Sicht

Auf die Frage, in welches Land er denn als nächstes gehen würde nach nunmehr 15 Jahren Forschung auf der Măgura Gorgana bei Pietrele im Landkreis Giurgiu, hätte er wie folgt geantwortet: „Oh, tut mir leid, aber ich bleibe!“ Mit dieser Replik unterstrich Prof. Svend Hansen in seiner Dankesrede zur Verleihung der Ehrenmitgliedschaft des Archäologischen Instituts in Jassy/Iaşi seine Freude am persönlichen Engagement und dem Wirken der...

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Der Orient im Spiegel rumänischer Kunst

Am 21. Mai wurde im Nationalen Kunstmuseum Rumäniens eine Ausstellung eröffnet, die noch bis zum 25. September dieses Jahres in vier Sälen im Erdgeschoss des ehemaligen Königspalastes an der Bukarester Calea Victoriei besichtigt werden kann. Gezeigt werden Werke rumänischer Künstlerinnen und Künstler (Ölgemälde, Aquarelle, Radierungen und Zeichnungen) von der Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Außerdem sind in der Ausstellung...

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Liebe in modernen Zeiten

Ein lautes Schnarchen in einem ruhigen Raum. Dunkelheit, durchbrochen durch den Schein einer Taschenlampe, der auf die Bühne gerichtet ist. Ein junger Mann liegt auf Stühlen, weit ausgestreckt. Er scheint zu schlafen. Zwei junge Frauen stürmen die Bühne. Sie tanzen und nähern sich dem Schlafenden. Was darauf folgt, ist ein Spiel. Ein Spiel zwischen Liebe und Hass, zwischen Annäherung und Distanzierung. „Botho Strauss meets August Strindberg“...

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