Beste Produktionen in der Provinz

Theaterverband gab Nominierungen für die Uniter-Preise bekannt

In fünf Kategorien ist die Hermannstädter Produktion „Der Meister und Margarita“ nominiert, darunter auch Marius Turdean (r.) als bester Darsteller in einer Hauptrolle. Foto: Paul Băilă

Im Kulturpalais in Neumarkt/Târgu Mureş findet am 28. April die Gala statt, in deren Rahmen der Rumänische Theaterverband (Uniter) heuer zum 22. Mal seine Preise verleiht. Bekanntgegeben wurden die Nominierungen, welche die aus den Theaterkritikern Andreea Dumitru, Sebastian-Vlad Popa und Ionu] Sociu gebildete Jury festgelegt hat. Beschlossen hat der Uniter-Senat in seiner Sitzung am 3. März sodann, welche Persönlichkeiten heuer mit Exzellenz- oder Sonderpreisen gewürdigt werden. Der Exzellenz-Preis des Senats geht an Victor Rebengiuc (nominiert war u.a. auch Ildiko Zamfirescu), den Preis für ihr Lebenswerk erhalten die Schauspieler Virginia Itta Marcu und Petre Ciubotaru sowie der Regisseur Mihai Măniuţiu, die Bühnenbildnerin Anca Pâslaru und der Kritiker Zeno Fodor. Einen Sonderpreis bekommt Gianina Cărbunariu für eine Studien-Aufführung unter dem Titel „Tipografic majuscul“ in einer rumänisch-slowakischen Koproduktion.

Was die Nominalisierungen für die besten Leistungen des Vorjahres angehen, so hat man es größtenteils mit bereits bekannten und preisgekrönten Künstlern zu tun. Überraschend ist vielleicht, dass keines der einst renommierten Bukarester Theater in der Liste vorkommt, was einmal mehr beweist, dass das gute Theater in der sogenannten „Provinz“ gemacht wird. Ebenda verfasste der Hermannstädter Regisseur und Theaterhistoriker Radu Alexandru Nica mit „Nostalgia Mitteleuropei. O istorie a Teatrului German din Sibiu“ 2013 auch das beste Buch, welches die Jury der rumänischen Sektion des Internationalen Verbands der Theaterkritiker zur Prämierung vorschlug.

Für die beste Produktion 2013 wurden „Hamlet“ am Tamási-Aron-Theater in Sfântu Gheorghe, „Der Meister und Margarita“ von Bulgakow am Radu-Stanca-Theater in Hermannstadt/Sibiu und „Victor sau copiii la putere“ von Roger Vitrac am Ungarischen Staatstheater Klausenburg/Cluj nominiert und entsprechend auch deren Spielleiter László Bocsárdi, Zoltán Balász und Silviu Purcărete. Aus diesen drei Vorstellungen stammen auch zwei der vorgeschlagenen Bühnenbildner – József Bartha (für Hamlet) sowie Velica Panduru und Zoltán Balász (Meister und Margarita), bei der dritten Nominierung handelt es sich um (den bekannten) Dragoş Buhagiar, dessen Bühnenbild zu „Ce nemaipomenită aiureală“ am Nationaltheater in Klausenburg gefallen hat. In den bisher genannten Produktionen sind auch die besten Hauptdarsteller zu sehen: László Mátray wurde für seinen Hamlet aufgestellt, Marius Turdeanu für den Meister (in „Der Meister und Margarita“) und Cornel Răileanu für den Darsteller in „Ce nemaipomenită aiureală“.

Aus der Bulgakow-Inszenierung am Hermannstädter Theater wurde auch Mariana Mihu (für die Woland-Rolle) für den Preis als beste Hauptdarstellerin nominiert, die Konkurrentinnen sind in dieser Kategorie Alexandra Fasolă (als Yentl am Jüdischen Staatstheater, Bukarest) und Rodica Negrea (als Mutter Courage am Teatru Mic, Bukarest). Für den Uniter-Preis als bester Darsteller in einer Nebenrolle wetteifern Zsolt Bogdán (Klausenburg), Valer Dellakeza (Craiova) und Tibór Pálffy (Sf. Gheorghe), für jenen als beste Nebendarstellerin Csilla Albert (Klausenburg), Nicoleta Hâncu (Metropolis-Bukarest) und Romani]a Ionescu (Craiova). Die Auszeichnung für das beste Debüt 2013 geht an Delu Lucaci für die Rolle am Vasile-Alecsandri-Theater Jassy/Iaşi, Lucia Mărneanu und Leta Popescu für die Koproduktion „Parallel” von GroundFloor Group und ColectivA (Klausenburg) oder Erwin Şimşensohn für die Regie in „Yentl” am Jüdischen Staatstheater.      

Weitere Nominierungen sowie die Motivation der Jury sind unter www.uniter.ro nachzulesen.