Deckelhumpen, Heftel, Gemälde

Siebenbürgische Kunst bei der 227. Auktion des Heilbronner Auktionshauses Dr. Fischer

Bronzemörser des Birthälmers Georg Rausch, Birthälm, um 1700

Große Weinkanne, Kirchberg, datiert 1745

Siebenbürgische Kunst bietet das Auktionshaus Dr. Fischer aus Heilbronn in seiner 227. Auktion am 16. Mai. Für die Spezialauktion wurden knapp 400 verschiedene Kunstobjekte zusammengetragen aus der Vielfalt der siebenbürgischen Kunst: von Keramik, über großartige Silber-und Schmuckstücke, bis hin zu Gemälden. Bereits vor knapp 38 Jahren veranstaltete das Auktionshaus erfolgreich eine rein siebenbürgische Auktion. 

In der Sparte Keramik sticht eine Große Weinkanne aus Kirchberg/Chirpăr mit ihrer grünstichig glasierten Wandung mit Reliefauflagen hervor. Die auf 1745 datierte Kanne ziert bunte Vogel-, Blüten-und Rankenmalerei. Ebenso ist ein Hermannstädter Nelkenkrug zu erwähnen, der auf 1745 datiert ist. Im Bereich Silber ist ein Deckelhumpen des Kronstädter Meisters Lukas Baum mit seiner  flächenfüllenden, getriebenen Wandung mit Blütenmotiven hervorzuheben. Das Titelblatt des Katalogs ziert ein, in seiner Form außergewöhnlicher, Silberteller. Der achteckige Teller eines Bistritzer Meisters um 1670 geht mit einem Preis von 15.000 bis 20.000 Euro in die Auktion ein. Ein vergoldeter Kluftbecher des Kronstädter Gold- und Silberschmieds Jeremias Jäckel aus dem frühen 17. Jahrhundert ist mit 15.000 bis 20.000 Euro geschätzt. Die reichlich bestückte Sparte Schmuck weist feinste Goldschmiedearbeit auf. Darunter befindet sich ein Schneckenheftel des Kronstädter Meisters Lukas Baum, das mit Farbsteinen, Türkisen und Email-Rosetten besetzt ist. Mit einem Katalogpreis von 3000 bis 5000 Euro ist das Heftel aus dem späten 17. Jahrhundert günstig geschätzt.

Gut bestückt ist die vielseitige Objektpalette dieser Auktion auch in der Sparte Zinn. Hervorgehoben sei ein bedeutender Weinkrug mit Trachtenpaaren aus der Mitte des 17.  Jahrhunderts des Meisters Albinus Beer. Im Angebot der Sparte der unedlen Metalle steht zum Beispiel ein Bronzemörser des Birthälmers Georg Rausch. Solch bezeichnete Bronzemörser aus Siebenbürgen sind äußerst selten, dieser stammt aus der Sammlung Horst Sluka und  geht mit1000 bis 1500 Euro in die Auktion ein. Erstehen kann man auch Gläser der Porumbac-er Glasmanufaktur. Es kommt außerdem eine Sammlung von siebenbürgischen Hinterglasbildern mit Motiven aus dem orthodoxen Glaubensleben zum Aufruf. Reich besetzt ist sodann die Sparte der Gemälde. Besonders schön anzusehen ist ein Stillleben  mit Weintrauben und Dompfaff von Tobias Stranover. In der Offerte befinden sich ferner Gemälde zahlreicher siebenbürgischer Künstler aus dem 20. Jahrhundert wie Hans Hermann, Trude Schullerus, Hans Eder und Eduard Morres.
Das reich bebilderte Angebot kann im Internet unter www.auctions-fischer.de eingesehen werden.