Ein Blick auf das Musikfestival „George Enescu“ 2017

Zubin Mehta Ehrendirektor und Wladimir Jurowski künstlerischer Leiter

An der Pressekonferenz im Bukarester Athenäum haben sich u. a. (v. l.) der Kulturminister Vlad Alexandrescu, der Dirigent Wladimir Jurowski und Oana Marinescu, Kommunikationsdirektorin des Festivals, beteiligt.
Foto: Festival George Enescu

Der Kulturminister Vlad Alexandrescu hat den indischen Dirigenten Zubin Mehta zum Ehrendirektor und den russischen Dirigenten Wladimir Jurowski zum künstlerischen Leiter des Festivals „George Enescu“ 2017 ernannt. Mit dem Abgang des ehemaligen künstlerischen Direktors, Ioan Holender, hat das Musikfestival eine neue Entwicklungsphase erreicht. Auf einer internationalen Pressekonferenz im Bukarester Athenäum haben Wladimir Jurowski und Vlad Alexandrescu einen Blick auf das Enescu-Festival 2017 geworfen.

Ausnahmedirigenten als Leiter

Zubin Mehta hat sich im Laufe der Zeit u. a. als Musikdirektor des Los Angeles Philharmonic Orchestra, Musikdirektor des New York Philharmonic Orchestra, Chefdirigent des Maggio Musicale in Florenz oder als Generalmusikdirektor an der Bayerischen Staatsoper betätigt. Wladimir Jurowski ist zurzeit Chefdirigent des London Philharmonic Orchestra und Kunstdirektor des State Academic Orchestra of Russia „Evgeny Svetlanov“. Ab 2017 übernimmt er die Rolle als Chefdirigent des Rundfunk Sinfonie-Orchesters Berlin. Unter seiner Leitung hat das London Philharmonic Orchestra 2013 die Sinfonie Nr. 3 von Enescu bei dem George-Enescu-Festival interpretiert. Auch leitete er das Orchester heuer im Rahmen eines Konzertes auf der Bühne der Royal Festival Hall, das ein Werk von George Enescu spielte. Enescus Werk wurde Teil des Repertoires des berühmten britischen Orchesters.

„Ich möchte dem Dirigenten Wladimir Jurowski danken, da er die Rolle des Kunstdirektors des Musikfestivals „George Enescu“ 2017 angenommen hat. Wladimir Jurowski ist ein sehr guter Kenner der Musik von George Enescu und entdeckt neue Eigenschaften des Werkes des rumänischen Komponisten. Die Tatsache, dass er bei uns ist, ist eine Anerkennung seiner internationalen Leistungen und des Verständnisses, das Jurowski über die Musik des 20. Jahrhunderts und insbesondere über George Enescus Werke hat. Wir sind davon überzeugt, dass das Festival durch dieses Tandem an Renommee und Tiefe gewinnen wird“, erklärte Kulturminister Vlad Alexandrescu. Erwähnt wurde auch die Absicht, in Bukarest einen neuen Konzertsaal zu errichten.

Insgesamt 35 Werke von George Enescu werden bei der nächsten Ausgabe des Festivals gespielt. Eröffnet wird das Festival mit der Oper „Ödipus“mit dem London Philharmonic Orchestra und zahlreichen Solisten unter der Leitung von Wladimir Jurowski. Die Sinfonie Nr. 3 wird vom bekannten Orchestra Accademia Nazionale di Santa Cecilia (Italien) unter der Leitung von Antonia Pappano interpretiert. Zum ersten Mal in Rumänien werden „Mathis der Maler“ von Hindemith unter der Leitung von Lawrence Foster und „La Damnation de Faust“ von Berlioz unter der Leitung von John Nelson sowie „Ein Deutsches Requiem“ von Brahms unter der Leitung von Domingo Hindoyan gespielt.

Auserlesene Gäste

Hochkarätige Künstler werden zum ersten Mal am Festival teilnehmen: Dabei geht es um den chinesischen Klavierspieler Lang Lang und den Tenor Jonas Kaufmann. Ihre Teilnahme an der Großveranstaltung haben die Baritone Dmitri Chworostowsky, Thomas Hampson, die Violinisten Anne-Sophie Mutter, Maxim Vengerov, Julian Rachlin, Nikolaj Znaider, Leonidas Kavakos, Renaud Capucon, Michael Barenboim, David Garrett, Peter Frank Zimmermann, die Cellisten Misha Maisky und Gautier Capucon, die Pianisten Martha Argerich, Nikolai Lugansky und Boris Beresowski bestätigt.

Am Festival beteiligen sich einige der wichtigsten Dirigenten der Welt, darunter Richardo Chailly, Antonio Pappano, Daniele Gatti, Walery Gergijew, Charles Dutoit und Michail Pletnjow. Im Rahmen der Reihe „Workshop – Die Musik des 21. Jahrhunderts“ werden dem Publikum einige der repräsentativsten zeitgenössischen Kompositionen vorgestellt. Die Zuhörer werden Sir James MacMillan, Jörg Widmann, Iain Bell, Nimrod Borenstein, Sven Helbig, Zygmunt Krauze und Rolf Martinsson begegnen können.

Nicht fehlen werden die wichtigsten inländischen Orchester – das Orchester der George-Enescu-Philharmonie, das Orchester des Rumänischen Rundfunks und die Orchester der Philharmonien in Klausenburg/Cluj, Jassy/Iaşi, Temeswar/Timişoara, Bacău und Kronstadt/Braşov. Mehrere Preisträger des internationalen Wettbewerbs „George Enescu“ nehmen an der nächsten Ausgabe des Festivals teil, dazu zählen Valentin Răduţiu, Mihai Ritivoiu und Viniciu Moroianu. Konzertieren werden auch die drei Gewinner des Wettbewerbs aus dem Jahre 2016.