Erstklassige Gäste zu „Films de Cannes á Bucarest“

Heute beginnt Filmfestival zum vierten Mal

Die Internationalen Filmfestspiele von Cannes finden seit fast 70 Jahren im Mai statt und gelten als eines der drei bedeutendsten Filmfestivals der Welt. Filme, die im Rahmen des renommierten Festivals gezeigt und prämiert wurden, werden seit ein paar Jahren auch dem Bukarester Publikum präsentiert: Heute beginnt die vierte Auflage des Filmfestivals „Les Films de Cannes á Bucarest“. Zwischen dem 25. und 31. Oktober sind die Filminteressierten eingeladen, sich Filme anzuschauen, die dieses Jahr auf den Filmfestspielen an der Côte d’Azur vorgestellt wurden. Die meisten davon werden hierzulande zum ersten Mal ausgestrahlt, so wie der Gewinner der Goldenen Palme „La Vie d’Adele: Chapitres 1 & 2“,  der neueste Film der Coen-Brüder „Inside Llewyn Davis“ oder „Only God forgives“ (Regie: Nicolas Winding Refn).

Das Festival wird in den Kinosälen „Studio“, „Pro“ und „Elvira Popescu“ abgehalten. Im Programm stehen nicht nur Projektionen der mehr als 20 Filme, sondern auch Diskussionen mit Schauspielern, Regisseuren, Produzenten oder Filmkritikern. Anwesend wird der mexikanische Regisseur Amat Escalante („Heli“) sein, der dieses Jahr den Preis für Regie in Cannes erhalten hat. Der französische Regisseur tunesischer Herkunft Abdellatif Kechiche präsentiert seinen preisgekrönten Film. „La Vie d’Adele: Chapitres 1 & 2“ erzählt die Liebesgeschichte von zwei jungen Frauen. Das romantische Drama hat als Hauptgestalt die 16-jährige Adele (Adéle Exarchopoulos), die anstrebt, Grundschullehrerin zu werden. Die Begegnung mit der Kunststudentin Emma (Léa Seydoux) stellt ihr Leben auf den Kopf. Der umstrittene Film über Selbstentdeckung und Liebe ist vom Erwachsenen-Comic „Le bleu est une couleur chaude“ (Julie Maroh) inspiriert.

Zu den hierzulande lang erwarteten Produktionen zählen auch „Fruitvale Station“ (Regie: Ryan Coogler), der beim Sundance-Filmfestival doppelt ausgezeichnet wurde, „La Passe“ (Regie: Asghar Farhadi), „Nebraska“ (Regie: Alexander Payne), „A touch of sin“ (Regie: Jia Zhangke), „Omar“ (Regie: Hany Abu-Assad) oder „Only Lovers left alive“ (Regie: Jim Jarmusch).

Angeboten wird außerdem eine Rückschau auf die Filme des französischen Regisseurs Maurice Pialat (1925-2003): Vorgeführt werden „Loulou“(1980), „Sous le soleil du Satan“ (1987) und „Á nos amours“ (1983). Sandrine Bonnaire, die Schauspielerin, die im Film „Á nos amours“ debütierte und den César-Preis für die beste Schauspielerin dafür erhielt, wird auch nicht fehlen. Sie ist eine der hochgeschätzten französischen Schauspielerinnen ihrer Generation und hat in mehr als 40 Filmen gespielt. Beim Festival präsentiert sie sich erstmals als Regisseurin: Ihren ersten Spielfilm „J’enrange de son absence“ drehte sie 2012. Am Festival beteiligen wird sich auch der Schauspieler Christophe Paou, der in dem mit der Queer-Palme ausgezeichneten Film „L’inconuu du lac“ (Regie: Alain Guiraudie) gespielt hat.

Vor drei Jahren wurde „Les Films de Cannes á Bucarest“ auf Initiative des rumänischen Regisseurs Cristian Mungiu gegründet, der 2007 mit der Goldenen Palme der Filmfestspiele von Cannes ausgezeichnet wurde. Die vierte Auflage wird vom Cinemascop-Verein und Voodoo-Films in Zusammenarbeit mit dem Französischen Institut Bukarest organisiert. Ausführliche Informationen zum Festival und Programm sind unter www.filmedefestival.ro abrufbar, Karten können online bestellt werden oder (für die Vorführungen im Studio-Kino) vor Filmstart am Schalter gekauft werden.