Im Zeichen von Hugo von Hofmannsthal

Ein neuer Name für die Österreich-Bibliothek zum 30. Jubiläum

Innenansicht der Österreich-Bibliothek Bukarest „Hugo von Hofmannsthal“.
Foto: BCU

Die Österreich-Bibliothek Bukarest hat Ende März ihren 30. Gründungstag gefeiert. Aus diesem Anlass haben diese und die österreichische Botschaft Bukarest ein Festprogramm am 24. und 25. März organisiert. Die Bibliothek erhielt zu ihrem 30-jährigen Bestehen zwei wichtige „Geschenke“: die Umbenennung zur Österreich-Bibliothek Bukarest „Hugo von Hofmannsthal“ und die 40-bändige gesamte kritische Hofmannsthal-Ausgabe. Letztere ist ein generationsübergreifendes Projekt und „verlegerisches Mammutwerk“, das über 1100 Werke in 28.500 Seiten enthält und erst Februar 2022, nach 55 Jahren Forschungsarbeit, beendet wurde, so Dr. Konrad Heumann, Leiter der Handschriftenabteilung beim Freien Deutschen Hochstift in Frankfurt am Main. Über die Kosten einer solchen Spende befragt, sagte er, dass sich ein Band allein in Buchhandlungen auf 350 bis 400 Euro belaufe.

Zum Auftakt sprachen im Sitzungssaal der Fakultät für fremde Sprachen und Literaturen: die österreichische Botschafterin Mag. Adelheid Folie,  die Geschäftsleiterin der Abteilung für internationale Kulturangelegenheiten im österreichischen Außenministerium, Mag. Regina Rusz, der Direktor des Österreichischen Kulturforums Bukarest, Mag. Thomas Kloiber, der Leiter des Germanistik Departements, Prof. Dr. Gabriel Decuble,  die Leiterin der Österreich-Bibliothek, Prof. Dr. Mariana-Virginia Lăzărescu, der Unterstaatssekretär im Departement für Interethnische Beziehungen im Generalsekretariat der Regierung Rumäniens, Mag. Thomas Șindilariu, der Vorsitzender der Österreichischen Gesellschaft für Literatur in Wien, Dr. Manfred Müller, der Prorektor der Universität Bukarest, Konf. Dr. Sorin Costreie und die Prodekanin der Universität Bukarest, Prof. Dr. Ileana Ratcu.

Zum Schluss der Feierlichkeit präsentierte Prof. Dr. Mariana Lăzărescu, Trägerin des Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich, die Gründungsgeschichte der Bibliothek bis zu ihrem gegenwärtigen Stand ausführlich und lud zur Eröffnung der Ausstellung „Es begann mit Ilse Aichinger“ und einer Lesung und Diskussion mit der in Österreich ansässigen Schriftstellerin Barbi Markovic im Kulturhaus „Friedrich Schiller“ (Str. Batiștei Nr. 15) ein.

Dem Vortrag von Prof. Lăzărescu waren viele wichtige Aspekte über die Bukarester Österreich-Bibliothek zu entnehmen: Diese wurde 1992 auf Initiative der Österreichischen Gesellschaft für Literatur Wien, ihres Begründers Wolfgang Kraus und des österreichischen Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten infolge einer Vereinbarung mit dem Rektorat der Universität Bukarest an der Bu-karester Fakultät für Fremdsprachen, mit Sitz in der Str. Pitar Moș Nr. 7-13, gegründet.

Die Österreich-Bibliothek verfügt über einen Bestand von 7000 Bänden im Bereich Literaturwissenschaft, Linguistik, Landeskunde, Geschichte, Politikwissenschaften, Philosophie, Belletristik, Kunst, Musik, Kultur und Interkulturalität, DaF-Unterricht und Übersetzungswissenschaften sowie 16 aktuelle Zeitschriften und stellt dadurch eine nützliche Ergänzung der Hochschulbibliothek und somit eine wichtige Dokumentationsstelle für ihre – im Jahresdurchschnitt – 1500 Besucher, darunter Lehrkräfte, Studierende und auswärtige Lesende, dar. Der Buchbestand der Österreich-Bibliothek ist auch online über den OPAC-Katalog der Zentralen Universitätsbibliothek „Karl I.“ BCU zugänglich.

Hier wurden in den letzten 30 Jahren zahlreiche Vorträge, Lesungen, Filmabende, Theatervorstellungen, Workshops, Bücher- und Fotoausstellungen mit Österreich-Bezug organisiert.