125 Jahren seit der Geburt von Albert Ziegler

Der Zeidner Flugpionier wird in seiner Heimatstadt gewürdigt

Im Foyer des Zeidner Kulturhauses wurden auch historische Fotos zu Zieglers Flugtätigkeit ausgestellt.
Foto: Ralf Sudrigian

Zeiden – Heute, den  9. April, sind es 125 Jahre seit in Zeiden/Codlea in einer Bauernfamilie Albert Ziegler (1888-1946) geboren wurde. Er sollte der erste siebenbürgisch-sächsische Flieger werden; Ziegler gilt weltweit als einer der ersten 100 Pioniere des Flugwesens.

Aus diesem Anlass fand im Zeidner Kulturhaus am Samstag eine Veranstaltungsreihe statt, die von der Konservativen Partei in Zusammenarbeit mit Asocia]ia Pro Codlea, dem Bürgermeisteramt Zeiden und dem Kulturhaus Zeiden organisiert wurde. Vor einem zahlreich erschienenen Publikum wurde ein von  George Nica zusammengestellter kurzer Dokumentarstreifen über Zieglers Leben und Wirken vorgeführt. Mehrere Gäste (unter ihnen der Kronstädter Abgeordnete Ion Diniţă, Chef der Kreisfiliale Kronstadt der Konservativen Partei, der Vorsitzende des Kronstädter Deutschen Kreisforums, Kreisratmitglied Wolfgang Wittstock, der Zeidner Mathelehrer Georg Schirkonyer) sprachen über die Verdienste Zieglers, über die Bedeutung solcher Vorbilder für die heutige Generation. Die ganze Veranstaltung, die auch noch eine Ausstellung mit historischen Fotos von Ziegler sowie Flugzeugmodelle und Publikationen über Zeidens Ortsgeschichte beinhaltete, wurde von den Organisatoren auch als Gelegenheit genutzt, um auf die guten Beziehungen zwischen der rumänischen Mehrheitsbevölkerung und ihren sächsischen Mitbürgern hinzuweisen.

In diesem Kontext endete die Feier mit einer Folklore-Darbietung, bei der die Zeidner sächsische Kindertanzgruppe, geleitet von Nicolae Râşnoveanu, und das Zeidner Folkloreensemble „Măgura“ (Leitung: Angela Drăguşin) auftraten. Seitens der „Zeidner Nachbarschaft“ in Deutschland wurde eine von Rainer Lehni und Udo Buhn verfasste Grußbotschaft erhalten, wobei den Veranstaltern Lob und Dank für die Würdigung von Albert Ziegler ausgesprochen und herzlichste Grüße an alle Zeidner ausgerichtet wurden. Außerdem stammte ein großer Teil der gezeigten Dokumentation von der „Zeidner Nachbarschaft“. Unter den Wortmeldungen, die direkt zu Albert Ziegler in Verbindung standen, war jene von Wolfgang Wittstock die interessanteste. Wenn bisher über Zieglers Leben vor allem die Zeit vor, während und kurz nach dem Ersten Weltkrieg besser dokumentiert ist, so konnte Wittstock mit Ergänzungen kommen über Zieglers Tätigkeit in der Zwischenkriegszeit und über seinen Tod 1946 in Halle. In einem Dokument, ausgestellt in Schkeuditz, heißt es nämlich, dass „Hirnarterienverkalkung bei Blutfrucksteigerung“ Zieglers Todesursache war, sodass nun konkretere Daten zu den  bisher „ungeklärt gebliebenen Umständen “ von Zieglers Ableben angeführt werden können.

Heute trägt Zieglers Name eine Straße in Zeiden und es ist wohl auch nicht übertrieben darüber nachzudenken, ob der zukünftige internationale Flughafen bei Weidenbach/Ghimbav nicht auch nach diesem verdienstvollen Flugpionier benannt werden sollte. Gerade in Weidenbach war es nämlich vor bald hundert Jahren (am 19. Oktober 1913) als Ziegler von da zu einem historischen Schauflug über Zeiden, Zeidner Berg und das Burzenland startete, wobei er eine Rekordhöhe von 3000 Metern erreichen konnte.