20 Jahre Wirtschaftsklub

Klubmitglieder sowie Vertreter aus Verwaltung, Politik und Kirche feierten in Freck

An der Diskussionsrunde in der Orangerie der Sommerresidenz beteiligte sich auch die Bürgermeisterin Astrid Fodor.

Die Volkstanzgruppe der Brukenthalschule bot siebenbürgisch-sächsische Tänze dar und stellte auch die diesjährige Weinkönigin. Fotos: Vlad Popa

Hermannstadt - Sein 20-jähriges Bestehen und die damit verbundene Anwesenheit zahlreicher deutscher Unternehmen, die um 1998 eine Investition in oder um Hermannstadt/Sibiu wagten, feierte der Deutsche Wirtschaftsklub Siebenbürgen (DWS) vergangenen Samstag auf den Gründen der Sommerresidenz des Barons Samuel von Bruken-thal in Freck/Avrig. Der Einladung zum gut ganztägigen Event folgten zahlreiche Mitglieder und Freunde des Klubs, so die Hermannstädter Bürgermeisterin Astrid Fodor, Martin Bottesch, der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen in Siebenbürgen (DFDS), die Vizevorsitzende des Hermanstädter Kreisrates Christine Manta-Klemens, der Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien Reinhart Guib, der stellvertretende Konsul Harald Fratczak sowie Emil Hurezeanu, der rumänische Botschafter in Berlin.

Den Einstieg in das feierliche Event machte der Vorsitzende des Wirtschaftsklubs, Harald Friedrich, der einen kurzen Rückblick zur Gründung des Klubs auf Initiative des damaligen Generalkonsuls der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt Harald Gehrig bot. Er hob hervor, dass im Mittelpunkt der Klubtätigkeit seit seiner Gründung der Erfahrungsaustausch zwischen den Mitgliedsunternehmen, die Informationsvermittlung für die Mitgliedsunternehmen und die Pflege eines konstruktiven Dialogs mit den Vertretern aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft stehen, um die Region für anwesende und neue Investoren zu stärken und attraktiv zu halten. „Rumänien feiert Wachstumsraten wie Indien oder China. Osteuropa, damit auch Rumänien, gilt als der Wachstumsmotor für die Europäische Union. Viele deutsche Unternehmen investieren vor allem in den deutschsprachigen siebenbürgischen Raum. Dadurch werden Arbeitsplätze geschaffen, die Bevölkerung findet Arbeit, Arbeit führt zu Wohlstand und somit blüht die Region nachhaltig auf. Diese Entwicklung hat der Deutsche Wirtschaftsklub Siebenbürgen tatkräftig unterstützt und tut dies weiterhin. Die Regionen müssen auf nationaler und internationaler Ebene voneinander lernen. Unser Umfeld ist in einem stetigen Wandel, daher sehen wir unsere zukünftige Ausrichtung für den DWS, den Dialog auf andere Wirtschafts- und Gesellschaftsvertreter auszuweiten, Möglichkeiten der Weiterentwicklung aufzuzeigen und diese mit den Vertretern aus Verwaltung, Gesellschaft und Politik anzusprechen“, so der Klubvorsitzende in seinem Grußwort.

Die Bürgermeisterin Astrid Fodor charakterisierte die über 20 Jahre deutsche Wirtschaft in Hermannstadt als riesigen Umschwung in der Entwicklung der Stadt. Ihr zufolge begann Hermannstadt, sich aus der trostlosen und farblosen Stadt, in der ein Betrieb nach dem anderen seine Tore schloss, mit dem Amtsantritt des vormaligen Bürgermeisters Klaus Johannis, der Einrichtung der Industriezone West und dem Einzug zahlreicher deutscher Firmen zum heutigen Hermannstadt zu entwickeln. „Diese Firmen schufen gut bezahlte und stabile Arbeitsplätze, was dazu führte, dass auch die Einnahmen der Stadt entsprechend gewachsen sind. Die Stadt investierte, die Bürger investierten und heute ist Hermannstadt eine der attraktivsten Städte und ein beneideter Wirtschaftsstandort in Rumänien. Das ist zum Großteil der deutschen Wirtschaft zu verdanken. Sie sind der Pfeiler dieser Entwicklung und dafür will ich Ihnen danken“, so Astrid Fodor.
Weitere Grußworte sprachen Christine Manta-Klemens, Bischof Reinhart Guib, Harald Fratczak sowie Martin Bottesch und Emil Hurezeanu.

Nicht nur über die vergangenen 20 Jahre und die Gegenwart der Wirtschaft in der Region Hermannstadt machten sich die Klubmitglieder und Gäste Gedanken, sondern auch über die kommenden 20 Jahre. Dementsprechend war ein Gedankenaustausch zu diesem Thema Gegenstand des von Stein&Partner veranstalteten Business Forums in der Orangerie der Sommerresidenz. Hierbei standen Diskussionspunkte im Gespräch wie die nachhaltige Entwicklung, die Behandlung und der Einsatz von Ressourcen, der Klimaschutz, die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, der Tourismus, die Kultur, aber auch die Bildung in und um Hermannstadt.

Zum unterhaltenden Teil des Festes trug die siebenbürgisch-sächsische Volkstanzgruppe der Brukenthalschule bei und aus ihren Reihen wurde auch die diesjährige Weinkönigin Corina Teacă gewählt. Der Tag klang mit einem Vortrag zur Person des Barons Samuel von Brukenthal, aber auch mit geselligem Beisammensein aus.