Alle Alterskategorien angesprochen

Die Deutschen Kulturtage Schäßburg wurden feierlich eröffnet

Wie in den anderen Jahren auch, wurden die Eröffnungsansprachen und Grußworte vom Treppenaufgang zum Forumssitz gesprochen.

Den meisten Applaus ernteten die Jüngsten, die mehrere Volkstänze boten.

Dr. Karl Scheerer überreichte die Ehrenurkunde des Schäßburger Forums an die Künstler Wilhelm Fabini (im Foto rechts) sowie die Lehrerin Ulrike Lück.
Fotos: Hannelore Baier

Schäßburg - Eine Gesellschaft besteht aus mehreren Generationen, so Dr. Karl Scheerer, der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Forums Schäßburg/Sighişoara. Dass man hier allen Alterskategorien Beachtung schenkt und sie versucht einzubeziehen, bewies die Eröffnungsveranstaltung der diesjährigen Deutschen Kulturtage: Die Senioren und Erwachsenen saßen auf den aus der Klosterkirche herausgetragenen Bänken, die Jüngsten tanzten, sangen und spielten Flöte.

In der inhaltlichen Gestaltung wurde heuer ein Bogen von der Kultur zum Handwerk und zur Umwelt geschlagen, sodass während der vier Tage mittels Vorträgen von hervorragenden Fachleuten Interessenten informiert werden. Das mannigfaltige Programm umfasst jedoch, wie bekannt gegeben, weitaus mehr und zwar für jede Alterskategorie etwas.   

Schäßburg sei sehr früh auch durch das Handwerk und nicht bloß die hier entfaltete Kultur bekannt geworden, sagte Dr. Scheerer in seiner Eröffnungsansprache der Kulturtage, die in rumänischer Sprache vom Vorsitzenden des Schäßburger Forums, Stefan Gorczyca, vorgetragen worden ist. Zur Wahl des Themas der Kulturtage – Handwerk, Industrie und Umwelt – gratulierten die Organisatoren in ihren Ansprachen, die zahlreich an der feierlichen Eröffnung teilnehmenden Ehrengäste.

Dazu gehört haben Christiane Cosmatu, Unterstaatssekretärin im Departement für interethnische Beziehungen, der deutsche Generalkonsul Thomas Gerlach, Bürgermeister Dorin Dăneşan und der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganţ. Der DFDR-Vorsitzende Dr. Paul Jürgen Porr beglückwünschte das Schäßburger Forum für das Fortsetzen der Tradition der Kulturtage und dafür, dass es die einzige lokale Organisation in Siebenbürgen ist, die dergleichen auf mehrere Tage angesetzt veranstaltet. Er erwähnte, dass Schäßburg zu den traditionsreichsten Handwerkerstädten Siebenbürgens gehört, vor wenigen Jahren hier aber auch aktives Umweltbewusstsein unter Beweis gestellt wurde und das Dracula-Park-Projekt auf der Breite verhindert werden konnte. Den Gruß der HOG überbrachte die Biologin Dr. Erika Schneider, die zudem als Referentin an den Kulturtagen teilnimmt.

Die feierliche Eröffnung der Kulturtage fand vor dem Forumssitz im „Venezianischen Haus“ statt und da zeigten die Jüngsten dann auch ihr Können. 13 Kinder des evangelischen Kindergartens boten unter Leitung von Annemarie Martini eingeübte Volkstänze, die „Burgspatzen“, die Forums-Kindergruppe, bestehend aus Viertklässlern, hatten mit Lehrerin Waltraud Schuster Frühlingslieder einstudiert, darunter auch das sächsische „Det Frähjohr kit än de Wegden“. Mehrere Jugendtanzgruppen werden am Sonntag am Burgplatz zu sehen sein.

Den Einleitungsvortrag zum Thema der Kulturtage hielt im Festsaal des Rathauses Dr. Karl Scheerer in bekannter, gut dokumentierter Manier. Er präsentierte die Entwicklungsgeschichte der Städte in Siebenbürgen sowie deren Gewerbe aufgrund neuester Forschungen und in diesem Kontext die Besonderheiten der Entwicklung Schäßburgs. Im Anschluss an den Vortrag verlieh er an Wilhelm Fabini und Ulrike Lück die Ehrenmitgliedschaft des Schäßburger Forums: An den Schäßburger Künstler, da er in seiner bescheidenen Art stets mit Rat und Tat zur Verfügung steht, an die Lehrerin aus Deutschland, weil sie sich nach ihrer Pensionierung aktiv in die Forumsarbeit einbringt, u. a. aber auch die Schulbibliothek in Ordnung bringt. Vorgestellt wurde sodann „Ein Bilderbuch für Greise“, das Album der Künstlerin Lilian Theil, das aus Mitteln des Forums nachgedruckt wurde.