Antikorruptionsbehörde verhört Bürgermeister von Temeswar

Temeswar - Der Temeswarer Bürgermeister Nicolae Robu wurde am Freitag von den Antikorruptionsjägern der DNA verhört. Robu gilt als Verdächtiger in einem Verfahren, das sich auf die Wärmedämmung von Wohnblocks über EU-Mittel bezieht, berichtet der Nachrichtendienst Mediafax. Nach dem Verhör postete der Bürgermeister eine Erklärung auf seiner Facebook-Seite. „Ich bin überhaupt nicht unruhig, was mich betrifft, weil ich persönlich nichts Illegales getan oder von jemandem gefordert habe, weder in dieser Situation, noch in einer anderen. Im Gegenteil, ich verlange immer von allen Mitarbeitern, das Gesetz strengstens einzuhalten“, schrieb der Bürgermeister.


Eigenen Angaben zufolge soll Nicolae Robu es abgelehnt haben, der Entwurfsfirma mehr als im Vertrag festgehalten – 15.000 Euro – zu bezahlen. Der Vertrag sei über Direktvergabe abgeschlossen worden, so Robu. Er habe alle Erklärungen, dass die dem Finanzierungsantrag angehängten Dokumente legal seien, unterzeichnet – über die Richtigkeit aller Angaben sei er von seinen Fachleuten informiert worden, schrieb der Bürgermeister. „Ich vertraue meinen Kollegen, ansonsten hätte ich sie nicht als Mitarbeiter akzeptiert, aber garantieren kann ich nur für mich selbst“, so der Bürgermeister.


Bei der Pressekonferenz der Nationalliberalen am Freitag teilte Robu den Journalisten mit, dass die DNA-Untersuchung begonnen hat, nachdem Cristian Palade, Inhaber der Firma, die die Projekte zur Wärmedämmung der Hochhäuser erstellt hat, eine Strafanzeige gegen das Bürgermeisteramt Temeswar wegen Amtsmissbrauchs eingereicht hat. Laut den Aussagen des Bürgermeisters soll Palade gemeint haben, dass die Projekte zur Wärmedämmung der 50 Hochhäuser insge-samt 900.000 Lei (über 190.000 Euro) gekostet hätten, während im Vertrag mit dem Bürgermeisteramt ein Gesamtwert von 15.000 Euro festgehalten war. Die Hochhäuser wurden mit EU-Mitteln in Höhe von zehn Millionen Euro wärmegedämmt.