Bürgermeister weiter unter Polizeiaufsicht

Reschitza/Herkulesbad – Am Donnerstag hat das Kreisgericht Karasch-Severin in Reschitza durch den Richter für Rechte und Freiheiten entschieden, dass Nicuşor Vasilescu, der Bürgermeister von Herkulesbad/Băile Herculane, für weitere 60 Tage unter Polizeiaufsicht gestellt bleiben muss, ebenso die mit ihm unter Verdacht auf Amtsmissbrauch stehende Sekretärin des Stadtrats, Aurelia Dumitrache. Da am 14. Februar 2016, wenn die jetzt ausgesprochene Frist der Polizeiaufsicht abläuft, Vasilescu bereits mehr als sechs Monate vom Dienst fehlen wird, verliert er damit auch seinen Bürgermeisterposten. Nicuşor Vasilescu und die Sekretärin des Rathauses Herkulesbad waren am 24. Juli 2015 im Rahmen von Untersuchungen der Generaldirektion für Korruptionsbekämpfung DGA unter dem Verdacht der Schmiergeldannahme und -gabe sowie des Amtsmissbrauchs und der Geldwäsche verhaftet worden. Im Laufe der staatsanwältlichen Untersuchungen wurden bis auf den Amtsmissbrauch alle Verdachtsmomente fallengelassen.

Vasilescu hat seine Unschuld stets beteuert, die Staatsanwaltschaft versucht aber nach wie vor, verdächtige Fälle von Grundstücks- und Immobilienverkäufen aus dem Besitz der Stadt Herkulesbad, vor allem an Mitarbeiter des Rathauses, mit einem Amtsmissbrauch des Bürgermeisters und der Schützenhilfe der Juristin des Rathauses in Zusammenhang zu bringen. Etwas befremdlich ist, dass sich alle untersuchten Verkäufe bereits 2012 abgespielt haben, dass das Untersuchungsdossier der DGA 2014 eröffnet wurde, dass sich aber die eigentlichen Durchsuchungen, im Rathaus, in Notariatsbüros und in den Wohnungen der Verdächtigten erst ab der zweiten Jahreshälfte 2015 abgespielt haben. Hauptaussage des Bürgermeisters zu seiner Verteidigung ist, dass sich alle inkriminierten Verkäufe mit ausdrücklicher Zustimmung des Stadtrats Herkulesbad abgespielt haben, dass also alles in aller Öffentlichkeit geschehen ist und niemand etwas zu verbergen hat(te).