Clara Haskil Festival gestartet - Achttägige Konzertreihe mit namhaften ausländischen Musikern

Im Jahr 2015 veröffentlichte Stefan Tarara zusammen mit seiner Klavierpartnerin Lora Vakova-Tarara die CD „The Sound of the 20s“ mit Werken von Bloch, Ravel und Enescu. Sie wurde gleich nach der Veröffentlichung mit dem Preis der „klassik.com“- Redaktion honoriert.
Pressefoto: Stefan Tarara

Hermannstadt – Das Sibiu Jazz-Festival ist erst am Sonntag zu Ende gegangen und schon tags darauf, gestern Abend, startete der nächste musikalische Höhepunkt in Hermannstadt/Sibiu. Cristian Budu, der brasilianische Pianist mit rumänischen Vorfahren, eröffnete im Thalia-Saal die zweite Auflage des Clara Haskil-Festivals. Die Pianistin und Initiatorin des Festivals Alina Azario hat Rumänien, ähnlich wie Clara Haskil, in jungen Jahren verlassen, um ihre musikalische Ausbildung in Paris fortzusetzen. Haskil, die Tochter sephardischer Juden, wurde in Bukarest geboren und verließ Rumänien sogar schon im Kindesalter, um erst bei Richard Robert in Wien zu lernen und ihre Ausbildung dann ebenfalls in Paris fortzusetzen. Als Zeichen der musikalischen Wertschätzung wird schon seit über 50 Jahren in ihrer schweizerischen Wahlheimat Vevey einer der wichtigsten Musikwettbewerbe der klassischen Musik ausgetragen, der Internationale Klavierwettbewerb „Clara Haskil“. Im letzten Jahr gewann diesen Cristian Budu.

Am heutigen Dienstagabend wird der in Heidelberg geborene Stefan Tarara ein Konzert auf dem Klavier und an der Violine geben. Von der Presse enthusiastisch gefeiert,  spielte Tarara in bekannten Konzertsälen wie u.a. der Berliner Philharmonie, der Zürcher Tonhalle, der Tel Aviv Opera, im Pariser Salle Pleyel, der Dresdner Frauenkirche und war bei  internationalen Festivals wie dem „Schleswig-Holstein Musikfestival“, den „Salzburger Festspielen“, dem „Verbier Festival“, dem „Prager Frühling“, dem „Heidelberger Frühling“ zu hören, zuletzt auch in Bukarest beim „George Enescu Festival“. Ab 19.30 Uhr spielt er im Thalia-Saal Ludwig van Beethovens Violinsonate Nr. 1 in D-Dur op. 12 sowie die Nr. 22 von Wolfgang Amadeus Mozart in A-Dur KV 305 und nach der Unterbrechung César Francks Klaviersonate in A-Dur.
Weitere Konzerte werden noch bis kommenden Montag u.a. Volodymyr Lavrynenko (Ukraine/Klavier), Alexander Schimpf (Deutschland/Klavier) und das Arcadia Quartet (Rumänien/Violine und Cello) geben.

Zum Abschluss des Festivals wird die Schauspielerin und Leiterin des Staatlichen Jüdischen Theaters in Bukarest, Maia Morgenstern, ein Gesprächskonzert darbieten, welches eine der schönsten und längsten Freundschaften zwischen zwei großartigen internationalen Künstlern veranschaulicht. Clara Haskil sagte: „Dinu Lipatti vermittelt den Eindruck des Verlegen sein mit seinem eigenen Genie“. Der ebenfalls aus Bukarest stammende und in der Schweiz lebende Dinu Lipatti beschreibt Haskils Art des Klavierspielens wiederum als eine „vollkommene Perfektion auf Erden.“ Der Briefwechsel zwischen Clara Haskil und Dinu Lipatti spiegelt die tiefe Bewunderung wieder, welche die beiden füreinander hatten, nicht nur als Künstler, sondern auch als Menschen.