Das DSTT mit Minispielzeit in Bukarest

Die Temeswarer Schauspieler ernteten auch mit ihrer Performance reichlich Beifall.
Foto: DSTT

Bukarest - Vier Inszenierungen aus der aktuellen Spielzeit spielte das Deutsche Staatstheater Temeswar (DSTT) Anfang Mai auf der Bühne des Bukarester Odeon-Theaters. Dem Publikum wurden „Das Mädchen im Goldfischglas“ von Morris Panych (Regie: Radu Afrim), „Die Kleinbürgerhochzeit“ von Bertolt Brecht (Regie: Alexandru Dabija), die Tanzvorstellung „derdiedans“ (Künstlerische Leitung: Florin Fieroiu) und „Der Hässliche“ von Marius von Mayenburg (Regie: Theodor-Cristian Popescu) präsentiert. Schon mehrere Tage vor den Aufführungen waren die Eintrittskarten ausverkauft. Die größtenteils rumänischsprachigen Zuschauer konnten sich an spannenden deutschen Vorstellungen erfreuen, die mit Untertiteln versehen waren und daher keine Verständnisprobleme aufwarfen.
Eines der Highlights der DSTT-Tournee war die Aufführung „derdiedans“, die von zehn Performern – fünf Frauen und fünf Männern – gespielt wurde.

Eine Waschmaschine und ein Fahrrad als A und O der Vorstellung, das smarte Spiel zwischen Zahlen und lauten Küssen, Mienenspiel und Schreien, Zetteln (als Etikettierungen der Gesellschaft), fragmentierten Bewegungen, Licht und Dunkel – all diese Elemente stellten eine Art unberechenbare Installation zusammen, die das zahlreiche Publikum den ganzen Abend in Atem hielt. Die Inszenierung war eine beziehungsreiche „Body Context Performance“, deren Schwerpunkt auf den Geschlechterrollen und gesellschaftlichen Erwartungen an das Individuum lag: Brilliert haben in der nicht-narrativen Aufführung Schauspieler wie Horia Săvescu, Konstantin Keidel, Georg Peetz und Darstellerinnen wie Ioana Iacob und Olga Török. Ihre Premiere hatte die Vorführung vor zwei Jahren in Temeswar, präsentiert wurde sie im Rahmen von Internationalen Theaterfestivals in Arad und in Tiflis (Georgien).