Das Motiv des Hungers in der deutschsprachigen Literatur

Dissertation von Lorette Cherăscu wurde mit „Exzellent“ bewertet

Temeswar – Ihre Dissertation wurde mit „Exzellent“ bewertet: Lorette Cherăscu (Brădiceanu-Persem), Deutschlehrerin an der Nikolaus-Lenau-Schule, verteidigte am vergangenen Freitag ihre Doktorarbeit an der West-Universität Temeswar. Die öffentliche Verteidigung der Dissertation füllte den A01-Hörsaal der Temeswarer Uni – außer der Familie und den Freunden von Lorette Cherăscu kamen zahlreiche Kolleginnen und Kollegen, Unterrichtende und Studierende der West-Uni, sowie der Abgeordnete der deutschen Minderheit im rumänischen Parlament, Ovidiu Ganţ.

In ihrer Dissertation befasst sich Lorette Cherăscu mit dem Motiv des Hungers in der deutschsprachigen Literatur. Besonders berücksichtigt wird dabei Herta Müllers Roman „Die Atemschaukel“, der 2009 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde. „Der Ausgangspunkt war ein Artikel aus einem Lexikon zur Literatur und Medizin. Unter dem Stichwort ‘Hunger’ gab es einige Ansätze, es wurde auf einige Werke hingewiesen, und ich habe dann die Idee weitergeführt“, sagt Lorette Cherăscu. Ihre Dissertation stützt sich auf drei Schwerpunkte. Das sind Knut Hamsuns Roman „Hunger“, Franz Kafkas Erzählung „Ein Hungerkünstler“ und Herta Müllers Roman „Atemschaukel“. „In allen drei wird das Motiv des Hungers angeschnitten. In dem Sinne habe ich versucht, den Begriff ‘Hungerliteratur’ zu prägen, der man alle drei Romane zuordnen kann, die zwar unterschiedliche sozialpolitische Kontexte haben, doch hier einen gemeinsamen Nenner finden“, erklärt Lorette Cherăscu.

Die Promotion koordinierte Prof. Dr. Roxana Nubert vom Germanistik-Lehrstuhl der West-Universität Temeswar. Zur Prüfungskommission gehörten Prof. Dr. Maria Sass und Doz. Dr. Sunhild Galter vom Germanistik-Lehrstuhl der Lucian-Blaga-Universität in Hermannstadt/Sibiu sowie Lekt. Dr. Graziella Predoiu und Doz. Dr. Dana Percec von der Temeswarer West-Universität. Die Dissertation von Lorette Cherăscu, die die Deutschlehrerin innerhalb von drei Jahren erarbeitete, soll künftig auch veröffentlicht werden.