Das unheilbare Ballettfieber

Hermannstadt wurde für drei Tage zum Mittelpunkt für den Ballettnachwuchs

Hermannstadt – Über 70 junge Tänzerinnen und Tänzer nahmen am diesjährigen internationalen Ballettwettbewerb in Hermannstadt/Sibiu teil, der vom 20. bis 22. März im Gewerkschaftskulturhaus ausgetragen wurde. Die Teilnehmer kamen aus Litauen, Zypern, Südkorea, Bulgarien, Serbien, den Vereinigten Staaten von Amerika, Japan und selbstverständlich aus Rumänien. Sie wurden in drei Alterskategorien unterteilt: Anfängergruppe von acht bis 13 Jahre, Pre-Professional von 14 bis 17 Jahre und schließlich Profis von 18 bis 26. Die Leistungen der Tänzer wurden von einer international besetzten Jury beurteilt. Die Veranstaltung in Hermannstadt stellt ein Halbfinale für das „World Ballet Competition“-Finale (WBC) dar, das in Orlando (USA) stattfinden wird.

Seit nun sieben Jahren wird der Ballettwettbewerb in Hermannstadt ausgetragen, jedoch gilt er erst seit 2012 als die einzige europäische Voretappe des WBC. Die Wettbewerbsteilnehmer wetteifern sowohl im klassischen Ballett und im zeitgenössischen Tanz als auch im Pas de Deux und im Ensemble-Auftritt. Besonders in der letzteren Kategorie begeisterten die Teilnehmerin vom Bukarester Tanzstudio „La Sylphide“ mit dem Tanz „Danza della gioia“ sowohl das Publikum als auch die Jury. Die jungen Tänzerinnen bekamen insgesamt vier Medaillen und eine Einladung zum WBC-Finale in der Pre-Professional-Gruppe nach Orlando.

Trotz des internationalen Status des Wettbewerbs nehmen daran mehrheitlich die angehenden rumänischen Tänzerinnen und Tänzer teil. So bekommen sie eine seltene Chance, von ausländischen Fachleuten bemerkt zu werden und eventuell ein Stipendium für ein weiteres Studium im Ausland zu erhalten. So wechselte zum Beispiel Cosmin Marinescu, der im vergangenen Jahr mit seinem tadellosen Auftritt die Herzen der Jury und des Publikums gewann, vom Bukarester Choreografielyzeum nach Wien, zur Ballettakademie der Wiener Staatsoper.