„Der große Schwabenzug” auf Ungarisch

Adam-Müller-Guttenbrunn-Roman im Imedias-Verlag erschienen

Temeswar – Vor Kurzem brachte der Imedias-Verlag aus Balatonszabadi (Ungarn) den bekannten Roman „Der große Schwabenzug“ von Adam Müller-Guttenbrunn in ungarischer Übersetzung unter dem Titel „A svabok bejövetele“ heraus. Es ist dies übrigens der erste Roman in ungarischer Sprache des aus der Arader ehemaligen banatschwäbischen Großgemeinde Guttenbrunn, damals noch dem Königreich Ungarn angehörend, stammenden Schriftstellers. Für die Übersetzung zeichneten Judit Palinkas und Pal L. Hermann. Als Vorlage für die ungarische Fassung diente die 1913 im Leipziger Staackmann-Verlag erschienene Erstausgabe.

Der Roman „Der große Schwabenzug“, Hauptwerk des von den Banater Schwaben als Heimatdichter, von den Donauschwaben als wichtigster Vertreter ihrer Literatur angesehene Autors und weiterhin auch einer der bedeutendsten Identitätsfiguren der deutschen Minderheit in Rumänien, behandelt bekanntlich die im 18. Jahrhundert erfolgte deutsche Ansiedlung im Banat. Er gehört zum Spätwerk von Adam Müller-Guttenbrunn (geb. 1852, Guttenbrunn-gest. 1923, Wien) in seiner langen Schriftstellerlaufbahn, die mit dem Buchdebüt bzw. dem Drama „Im Banne der Pflicht“ (1876) einsetzte und mit seinem Tod 1923 endete.

Bekanntlich schuf der Schriftsteller in den letzten 15 Lebens- und Schaffensjahren, nach seiner Pensionierung als Journalist und seinem Rückzug aus dem öffentlichen Leben, seine großen Heimatromane, die ausschließlich im vorgenannten Leipziger Verlag herausgebracht wurden. Die Anregung für diese Spätwerke, die sich ausschließlich mit den Banater Schwaben beschäftigen, gab, wird berichtet, eine Reise in seine Banater Heimat im Jahr 1907. Adam Müller Guttenbrunn gab schon 1911 in Heilbronn eine Anthologie banatschwäbischer Autoren heraus. Darauf erschienen „Götzendämmerung“(1908), die Novelle „Der kleine Schwab“ (1910), der Siedlerroman über das Schicksal der deutschen Gemeinde Rudolfsgnad „Die Glocken der Heimat“ (1911) und „Meister Jakob und seine Kinder“ (1918). In seinen letzten Jahren veröffentlichte Adam Müller-Guttenbrunn auch noch zwei Lenau-Romane, „Dämonische Jahre“ (1920) und „Auf der Höhe“ (1921).