Die Zukunft des deutschen Minderheitentheaters in Südosteuropa

Temeswar – Die Zukunft des deutschen Minderheitentheaters in Südosteuropa: Dies ist das Thema, zu dem Mitte Oktober mehrere Akteure aus der Branche in Temeswar diskutieren werden. Vier Referentinnen setzen sich mit dem Thema auseinander, indem sie verschiedene Aspekte ansprechen. Im Hörsaal der West-Universität Temeswar stehen für Freitag, den 13. Oktober, zwischen 15.40 und 17.20 Uhr vier Referate und eine anschließende Podiumsdiskussion in der Moderation von Dr. Ingeborg Szöllösi vom Deutschen Kulturforum östliches Europa auf dem Programm. Das Theater ist seit der Antike ein politischer Austragungsort, an dem „eine Kommunikation zwischen Darstellenden und Publikum stattfand, um die attische Demokratie immer wieder aufs Neue zu hinterfragen und zu prüfen: Hält sie, was sie verspricht? Verteidigt sie ihre Werte oder gibt sie diese bei der erstbesten Gelegenheit preis?“ Den Politisierungsanspruch pflegt das Theater auch heute noch. „Das Modul zur Zukunft des deutschen Minderheitentheaters in Südosteuropa wird die besondere Bedeutung des deutschen Minderheitentheaters herausarbeiten, das im Laufe der Geschichte viele schwierige Etappen und Gratwanderungen zwischen Anpassung und Widerstand durchgemacht hat“, heißt es in der Beschreibung des Events.

Vier Theaterpraktike-rinnen setzen sich mit verschiedenen Fragen auseinan-der. Die Schauspielerin Alexandra Murăruş aus Hermannstadt stellt das dortige Deutsche Theater vor. Ein zweites Impulsreferat bietet Ildikó Frank, die Intendantin der Deutschen Bühne Ungarn aus Seksard. Zum „Deutschsprachigen Theater der Alternativszene in Rumänien aus der Sicht einer Theatermacherin“ referiert Dr. Carmen Elisabeth Puchianu aus Kronstadt/Braşov. Die Regisseurin Simona Vintilă aus Temeswar spricht anschließend über Simultanübersetzung und Übertitelung als zwei wirksame Methoden, um die Sichtbarkeit des Minderheitentheaters zu erhöhen. Die Vorträge finden im Rahmen der internationalen Konferenz „Theater und Politik“ statt. Das Ereignis wird vom Deutschen Kulturforum östliches Europa in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater der West-Universität Temeswar organisiert.