Durch Zufall gemeinsam

Ein erster Hilfstransport für das geplante Kinderhospiz

Ex-Bürgermeister Josef Schätzl, Heimleiterin Ortrun Rhein, Lufthansa-Flugbegleiterin Daniela Hale und MdL a.D. Konrad Kobler (v.l.) präsentieren die „Visitenkarte“ des gemeinsamen Unterfangens.
Foto: Hannelore Baier

Hermannstadt – Begegnet waren sie einander im Flugzeug München – Hermannstadt/Sibiu. Da hätten sich die Lufthansa-Pilotin Claire Lindner und Flugbegleiterin Daniela Hale sowie der langjährige Bundestags- und zuletzt bayerische Landtagsabgeordnete (inzwischen a.D.) Konrad Kobler auch kennenlernen können. Getan haben sie es jedoch erst in der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Hermannstadt, genauer dessen Ausbildungsstrang für Sozialassistenz, wo es, von der Stiftung Bavaria-Romania getragen, auch ein After-School-Programm für Kinder gibt. Da stellten sie fest, dass sie beide im Bemühen zu helfen nach Hermannstadt geflogen waren und kamen schließlich überein, dies gemeinsam zu tun. Ein Ergebnis war der Hilfstransport, der am Dienstag im Hof des Dr. Carl-Wolff-Altenheimes eintraf. Aus dem Großlaster wurden Möbel – darunter 80 Krankenhausbetten – Matratzen und Spielsachen abgeladen für das Kinder-Hospiz, das im Gebäude der vormaligen Friedrich-Müller-Schule entsteht.

Pilotin Claire Lindner hatte wiederholt Spielsachen und Kleidung für Sozialeinrichtungen in Hermannstadt vermittelt, Flugbegleiterin Daniela Hale hat Erfahrung in Hospizarbeit, Konrad Kobler war Mitglied in Sozial- und Gesundheitsausschüssen auf unterschiedlichen Bundesebenen und kennt die Arbeit in verschiedenen Krankenbetreuungs- und Sozialeinrichtungen in Bayern. Irgendwann gelangten sie über Umwege an die eigentlich auf der Hand liegende Bavaria-Stiftung und Landtagspräsidentin Barbara Stamm, an das Konsulat der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt, das Dr. Carl-Wolff-Altenheim und an dessen Leiterin Ortrun Rhein, die ihnen vom neuen Projekt, ein Hospiz für unheilbar kranke Kinder (neben jenem für Erwachsene) einzurichten,  erzählte.  Die Anfrage auch aus dieser Altersgruppe ist  (leider) groß. Beeindruckt von der im Alten- und Pflegeheim sowie dem Hospiz geleisteten Arbeit, die, so der Abgeordnete a.D. Kobler, ein Vorbild für viele Einrichtungen in Europa sein könnte, beschlossen sie, die Grundausstattung für das Kinderhospiz zu sichern. Zusammengestellt wurde der Hilfstransport in Ruderting bei Passau, dessen ehemaliger Bürgermeister Josef Schätzl den Transport begleitete. Die Kosten für den Transport trug der St. Georgs-Ritterorden. Das Entstehen des Kinderhospizes wollen sie weiterhin gemeinsam unterstützend begleiten.