Einen Tag wie im Mittelalter

„Schule anders“ in Holzmengen auf der Jugendburg und in der Alten Mühle

In der Schmiede wurde eine Rose als Erinnerung für den Tag geschmiedet … … und in der Küche das Mittagessen zubereitet.

Zum Abschluss des Tages tanzten alle Schülerinnen und Schüler die gelernten sächsischen Tänze vor den Augen von Klassenlehrerin Monica-Elena Man und Franziska Fiedler.
Fotos: Michael Mundt

Hermannstadt – „Schule anders“ hieß es von Montag bis Mittwoch in Holzmengen/Hosman. Organisiert von Franziska Fiedler und dem Demokratischen Forum der Deutschen in Hermannstadt waren drei deutschsprachige Schulklassen, im Rahmen der Projektwoche, zu Gast auf der Jugendburg und in der Alten Mühle, um das Leben im Mittelalter kennenzulernen.

Am Mittwoch war es die von Monica-Elena Man geleitete Klasse 6e der Octavian-Goga-Schule, die sich um kurz nach acht Uhr auf den Weg ins Harbachtal machte. Empfangen wurden sie dort von Franziska Fiedler und ihren Helfern, die eine kurze Einführung in den Tag gaben. Viel Zeit mit Reden sollte allerdings nicht verschwendet werden, denn in der Alten Mühle, am anderen Ende des Dorfes, warteten bereits Joachim Cotaru, der Herr der Mühle, und Bäckerin Violeta Boldizsár.

Zwei Ziele waren für die selbsternannten Drachenritter und Drachenreiter ausgegeben. Während die eine Gruppe eine Rose als Erinnerung für den Tag schmieden sollte, war die andere für das Mittagessen zuständig und da viele hungrige Mägen gestopft werden wollten, ging es in der Küche sogleich an die Arbeit. In der Schmiede führte Joachim Cotaru währenddessen in die Handwerkskunst des Mittelalters ein. Unter wachsamen Augen nahm das Metall mit der Zeit mehr und mehr Form einer Rose an, dabei durfte hier wie auch bei Bäckerin „Luijza“ jeder fleißig Hand anlegen. Und auch Klassenlehrerin Monica-Elena Man dürfte sich gefreut haben, denn auch der Deutschunterricht kam an diesem Vormittag nicht zu kurz. So heißt es für die fleißigen Handwerker fortan „menghină" und „cărbune de lemn“ statt Schraubstock und Holzkohle.

Die Pizza im Ofen und die Rose geschmiedet, blieb sogar noch Zeit für eine Führung durch die Mühle, ehe im Pfarrhaus der Jugendburg zu Tisch gebeten wurde.

Nach dem Verspeisen der Pizza, selbstgemacht schmeckt sie ja stets besonders gut, und einer kleinen Pause an der frischen Luft, sollte der Nachmittag sportlich zugehen – gestärkt war schließlich ein jeder. Franziska Fiedler führte die Kinder in das Geschicklichkeitsspiel Kubb, auch Wikingerspiel genannt, ein, dass sich insbesondere in Norwegen und Schweden großer Beliebtheit erfreut.

Dabei streiten zwei Gruppen mit Holzklötzen für ihren König. Mit Wurfhölzern müssen alle Kubbs der Gegenseite gefällt werden und zuletzt auch der König, welcher in der Mitte des Spielfeldes steht. Derweil wurde die jeweils andere Gruppe im Pfarrhaus von Rareş Bănică und Ruxandra Radoiu in die siebenbürgisch-sächsischen Tänze eingeführt, welche zusammen zum Abschluss des Tages aufgeführt werden sollten. Natürlich durfte auch ein Gruppenfoto nicht fehlen, ehe es erschöpft, aber glücklich zurück nach Hermannstadt ging.