Eparchie schenkt Stadt Bibliotheksgebäude

Eparchierat zeigt sich damit für städtische Unterstützungen erkenntlich

Karansebesch – 16 Monate hat es gedauert, bis dem Streit zwischen der Stadtverwaltung von Karansebesch und der Administration der rumänisch-orthodoxen Diözese/Eparchie Karansebesch um das als Denkmal eingestufte Gebäude beigelegt wurde, wo die städtische Bibliothek „Mihail Halici“ untergebracht ist. Der Streit begann 2013. Nachdem im Frühjahr 2014 die Eparchie signalisiert hatte, dass sie bereit sei, „angesichts der vielfältigen Unterstützungen für die Kirchen aus Karansebesch, die von der Stadt finanziert wurden und werden“, das Gebäude gratis an die Stadt abzutreten, hatte erstmal der Stadtrat die formelle Zustimmung zur Annahme des Geschenks gegeben. Doch dann begann ein langer Feldzug durch die Zähigkeiten der kirchlichen und weltlichen Bürokratie, der erst Ende September 2015 endete, als die Eparchie offiziell bekanntgab, das Gebäude an die Stadt abzutreten. Bis dahin aber hatte es große Spannungen zwischen Stadtleitung und Eparchieverwaltung, auch persönlich zwischen Bürgermeister Ion Marcel Vela und Bischof Lucian Mic, gegeben, die ausgebrochen waren, als bekannt wurde, dass die Eparchie, vorgeblich zu ihrer finanziellen Sanierung, mit einer bekannten Immobilienmaklerin der Stadt an Temesch und Bistra einig geworden sei, dieser das Gebäude zu verkaufen, in dem die Stadtbibliothek seit kommunistischer Zeit (als der Bau verstaatlicht war) untergebracht war. Der damals bekannt gewordene Preis: 180.000 Euro.

Als die Stadt monierte und auf ihr Vorkaufsrecht pochte, machte die Eparchie erst mal schnell einen Rückzieher, stufte das Bekanntgewordene als unrichtig ein, bot der Stadt aber schnell das Gebäude zum selben Preis zum Verkauf an. Das wieder empörte Bürgermeister Vela, der öffentlich vorrechnete, wie viel Geld die Stadt aus ihrem Eigeneinkommen bis zu jenem Zeitpunkt der Eparchie für die Kirchen im Großraum Karansebesch bereits geschenkt hatte – mehr, als die Kirche zu jenem Zeitpunkt für das Gebäude verlangte. Es bedurfte wiederholter Gespräche zwischen Bürgermeister und Bischof, bis im Stillen die jetzige Schenkung der Eparchie ausgehandelt war – in Karansebesch heißt es nun mangels eines offiziellen Kommuniqués darüber, dass die Stadt dafür noch einiges zu spenden haben wird, zumal etwa die Kathedrale im Stadtzentrum noch nicht ausgemalt ist...