EU-Gelder für Wärmedämmung

Bürgermeister Popa fürchtet sich vor dem „Zehent“ nicht

Reschitza – Nachdem das Rathaus Reschitza vor einer Woche die 25 Wohnblocks bekanntgemacht hat, die in diesem Jahr wärmegedämmt werden sollen, hat er nach einem Besuch bei der in Temeswar ansässigen Agentur für Regionalentwicklung bekanntgegeben, dass er Geld zugesagt bekommen habe, um auch die meisten der öffentlichen bzw. vom Rathaus verwalteten Immobilien der Stadt wärmedämmen zu können. Mit dem Zaunpfahl winkte er dabei all jenen Bürgermeister, die aus unterschiedlichsten Gründen (meist wird „übertriebene Bürokratisierung“ vorgeschoben) behaupten, keinen Zugang zu EU-Finanzierungen zu haben: „Bei EU-Finanzierungen ist es halt schwieriger, den üblichen `Zehent` abzuzweigen!“

Damit meinte der die „Zehn-Prozent-Regel“, durch welche sich Politiker und Parteien an allen Projekten „beteiligen“, die aus öffentlichen Mitteln finanziert werden: wer einen Auftrag vergibt, erwartet explizit (oder fordert offen), dass zehn Prozent des Auftragswerts ihm zugesteckt werden. Popa verkündete, dass ausreichend Geld vorhanden sein wird, um nicht nur die Wände der Gebäude zu „verpacken“, sondern auch, um Dachsanierungen durchzuführen, Bodenbeläge auszutauschen und sogar die Tischlerei- und Zimmererarbeiten zu erneuern: „Binnen der nächsten drei Monate eröffnen wir eine Finanzierungsachse zur energetischen Sanierung öffentlicher Gebäude, denn nur so kann das herumliegende Geld von der EU genutzt werden“.