Europäischer Austausch im Informationsrecht

Konferenz deutscher und rumänischer Juristen fand in Klausenburg statt

Klausenburg - In der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Unternehmensführung der Babe{-Bolyai Universität (UBB) in Klausenburg/Cluj-Napoca fand vom 25. bis 26. Mai 2018 der „2. Rumänisch-Deutsche Workshop zum Europäischen Informationsrecht“ statt.

Zwei Tage lang referierten deutsche und rumänische Juristen zu aktuellen Themen dieses für die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft so bedeutenden Rechtsgebietes. Im Vordergrund standen die neue EU-Datenschutzgrundverordnung und der Einsatz der Blockchain-Technologie. Darüber hinaus diskutierten die Teilnehmer aktuelle Rechtsfragen zum Medienrecht, Kartellrecht, Lizenzrecht und dem Telekommunikationsrecht. Insbesondere die Rechtsanwälte aus Bukarest, Kronstadt/Braşov und Klausenburg trugen mit ihren Landesberichten zur Rechtslage in Rumänien wesentlich zum gelungenen Rechtsvergleich bei.

Die intensiven Diskussionen belegten das große Interesse der deutschen und rumänischen Teilnehmer an einem fachlichen Austausch über die Erfahrungen im jeweils anderen EU-Mitgliedstaat. In ihrer Begrüßungsansprache hatte Prodekanin Prof. Drăgan die hohe Bedeutung der Regulierung auf diesen Gebieten angesichts der Digitalisierung aller Lebensbereiche hingewiesen, um neue Geschäftsmodelle rechtssicher zu ermöglichen und zugleich Gefährdungen der Persönlichkeitsrechte und für den Verbraucherschutz abzuwehren.

Der Tagung ging eine langjährige Kooperation der deutschsprachigen Studienrichtung der Babeş-Bolyai-Universität unter der Leitung von Prof. Univ. Dr. Mihaela Drăgan und dem Direktor des Instituts für Rechtswissenschaften der Carl-von-Ossietzky-Universität in Oldenburg, Univ.-Prof. Dr. Jürgen Taeger voraus.
Univ.—Prof. Taeger dankte den Gastgebern für die exzellente Organisation des Workshops und den Referenten aus Rumänien und Deutschland für ihre herausragenden Vorträge. Angesichts des gegenüber der ersten Konferenz weiter gestiegenen Interesses an der Tagung sei er sicher, dass die  „3. Rumänisch-Deutsche Konferenz zum Europäischen Informationsrecht“ im Jahr 2019 in Klausenburg auch wieder auf großes Interesse stoßen wird. In seinen Dank schloss er auch die Deutsche Stiftung für Recht und Informatik (DSRI) mit ein, die die Tagung finanziell förderte.

Schon seit 2009 können Studenten der UBB in Oldenburg Wirtschaftswissenschaften studieren. Einige von ihnen haben ihre Studien mit einem Master in Wirtschaftswissenschaften und Unternehmensführung in Klausenburg und zugleich mit einem Master in Wirtschaft und Recht in Oldenburg abgeschlossen. Eine rumänische Absolventin wurde jüngst als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Oldenburg eingestellt und promoviert nun dort. Die Oldenburger Rotary Clubs und der Deutsche Akademische Austauschdienst stellen jährlich Stipendien für das Studium in Oldenburg zur Verfügung.

Auch der Dozentenaustausch ist ein Beispiel für die exzellente Kooperation der beiden Universitäten. Zum wiederholten Mal hielt Univ.—Prof. Taeger Vorlesungen über das Europäische Datenschutzrecht, zu Corporate Governance, Compliance und Risikomanagement an der UBB. Die Oldenburger Professoren Univ.-Prof. Dr. Jörg Prokop und Univ.-Prof. Dr. Kerstin Lopatta gaben Vorlesungen zu Compliance-Anforderungen im Kreditwesen und zum Accounting. Von Seiten der Babeș-Bolyai-Universität hielten Prodekanin Prof. Dr. Mihaela Drăgan und Prof. Dr. Mariana Mure{an, Direktorin des Departements für Wirtschaftswissenschaften und Unternehmensführung in deutscher Sprache, Vorlesungen in Oldenburg und koordinierten die wechselseitigen Aktivitäten. Die Zusammenarbeit wurde im Jahr 2014 förmlich durch Kooperationsverträge zwischen der Fakultät für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften und Informatik der Universität Oldenburg und den entsprechenden Fakultäten der Babeş-Bolyai-Universität besiegelt. Der Präsident der Universität Oldenburg, Univ.-Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper, brachte in einem Brief an den Prorektor Prof. Univ. Dr. Rudolf Gräf seine Freude über die lebendige Partnerschaft der beiden Universitäten zum Ausdruck und sieht in dem wechselseitigen Austausch eine große Bereicherung.  Er hoffe, so schrieb er, auf eine weitere Intensivierung der Kooperation.