Gedenken an die Russlanddeportation

Letzte Januarwoche im Zeichen mehrerer Erinnerungsveranstaltungen

Im Banater Bergland organisierte man in der letzten Januar-Woche mehrere Gedenkveranstaltungen zur Erinnerung an die Russlanddeportation der Banater Berglanddeutschen, die im Januar 1945, vor 76 Jahren, begann. Der Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“, zusammen mit dem Demokratischen Forum der Banater Berglanddeutschen (DFBB) und den Partnern in den jeweiligen Ortschaften des Gedenkens sorgten dafür.

Nach Karansebesch (ADZ berichtete) folgte einen Tag später im Deutschen Alexander-Tietz-Zentrum von Reschitza die Kunstausstellung mit Malereien der Russlanddeportierten Anton Ferenschütz (*10. November 1927, Reschitza - †25. April 2018, Bielefeld) und Franz Binder (*14. November 1924, Steierdorf - †11. November 2004, Reschitza). Eine zweite Kunstausstellung wurde im Frédéric-Ozanam-Sozialzentrum Reschitza gezeigt. Malereien zeigten Doina und Gustav Hlinka und Viorica Ana Farkas, Mitglieder des Kreises „Deutsche Kunst Reschitza“, Holzschnitzereien George Molin und Marianne Florea, Mitglieder des Holzschnitzerei-Kreises „Jakob Neubauer“ des DFBB, sowie Michael Messer (Sanktmartin, heute Augsburg).
Am 26. Januar organisierte man online seitens des Deutschen Alexander-Tietz-Zentrums die Präsentation des Bildbands  in deutscher Sprache  der Autoren Friedrich Philippi und Erwin Josef Țigla, „Denkmäler und Gedenktafeln für die im Januar 1945 in die Sowjetunion deportierten Rumäniendeutschen/Monumente și plăci comemorative pentru germanii din România deportați în ianuarie 1945 în Uniunea Sovietică” – Teil Nordsiebenbürgen, erschienen in Zusammenarbeit mit der Familie Crina und Dorin Dărăban, die 105. Buchveröffentlichung des Kultur- und Erwachsenenbildungsvereins „Deutsche Vortragsreihe Reschitza”, erschienen im „Banatul Montan“-Verlag Reschitza, 2020. Im Rahmen der Online-Präsentation vom Dienstag, dem 26. Januar, kamen Crina und Dorin Dărăban aus Sathmar   neben den Autoren ebenfalls zu Wort, sowie drei Tage später, am 29. Januar, als eine Online-Präsentation derselben Veröffentlichung in rumänischer Sprache organisiert wurde.

Gebete für die verstorbenen Russlanddeportierten wurden innerhalb des sonntäglichen Hochamts in den römisch-katholischen Kirchen des Banater Berglands gesprochen: in der Kirche „Maria Königin“ Ferdinandsberg mit Pfarrer Călin Ciocian, in der Kirche „Unbefleckte Empfängnis“ Karansebesch mit Pfarrer Marin Matieș, in der Kirche „Allerheiligstes Herz Jesu“ Anina mit Pfarrer Martin Jäger, in der Kirche „Unbefleckte Empfängnis“ von Deutsch-Bokschan mit Pfarrer Alin Emil Irimiciuc und in der Kirche „Kreuz-Erhöhung“ Orawitza mit Pfarrer Ionuc Vasile Hojda. In Orawitza predigte zum Gedenken an die Russlanddeportation P. Thomas Runggaldier SDS aus Temeswar.

In Reschitza zelebrierte in der römisch-katholischen „Maria Schnee“-Kirche P. Gheorghe Iordache SVD. Zum Schluss des Gottesdienstes gab der DFBB-Vorsitzende einige Daten zur Russlanddeportation und man betete gemeinsam für alle Betroffenen, für die Verstorbenen wie auch für die überlebenden Russlanddeportierten (im Banater Bergland sind es z.Z. noch 15). Für die musikalische Umrahmung sorgten der Tenor Georg Colța, Dirigent des „Harmonia Sacra“-Kirchenchors, in der Orgelbegleitung von Christine Maria Surdu. Zum Schluss sang man gemeinsam das Russlanddeportierten-Lied „Tief in Russland“. Es folgte beim Russlanddeportierten-Denkmal im „Cărășana“-Park Reschitza eine Andacht für die Opfer der Russlanddeportation mit Gebeten, die P. Gheorghe Iordache SVD sprach. Begonnen hat das Gedenken mit einer Einführung am 1995 errichteten Denkmal durch den DFBB-Vorsitzenden und eine Kranzniederlegung seitens des Bürgermeisteramts Reschitza und des DFBB.

Die Gedenkveranstaltungen zur Russlanddeportation haben auch in diesem Jahr unter dem Motto „Nie wieder!“ stattgefunden.