Gedenken an die Verschleppten

Denkmal für ehemalige Russlanddeportierte und Kriegsgefangene

Die drei noch lebenden Deportierten wurden mit Blumen begrüßt

Rund 400 Menschen nahmen an der Gedenkfeier teil

Der Bischof segnete das Denkmal vor der Kirche

Kranzniederlegung im Kirchhof
Fotos: römisch-katholisches Bistum Sathmar

Sathmar -An die ehemaligen Russlanddeportierten und Kriegsgefangenen der Gemeinde erinnerte man am 16. Mai mit einem Gottesdienst in Terebesch/Terebeşti. Rund 400 Menschen, darunter auch zahlreiche in Deutschland lebende Schwaben aus Terebesch nahmen an der Gedenkfeier teil. Die Gläubigen wurden vor dem Gottesdienst im Kirchhof mit der Musik der Blaskapelle aus Fienen/Foieni erwartet. Die Messe wurde musikalisch vom Jugendchor und der Instrumentalgruppe der Kalvarienkirche aus Sathmar mitgestaltet.

„Nicht nur Opfer sondern Helden sind sie, deswegen haben wir für sie ein Denkmal errichtet“, sagte Eugen Schönberger, römisch-katholischer Bischof der Diözese Sathmar zu Beginn der Messe über die Verschleppten.  „Wer an diesem Denkmal vorbeigeht, soll an seine Vorfahren erinnern, an seine Brüder und Schwester, die Christus gefolgt sind. Sie wollten keine Helden werden, sie wurden dazu gezwungen. Es gibt Fragen, auf die wir hier keine Antwort bekommen und deswegen wenden wir uns an Gott. Wir empfehlen alle, die während der Deportation oder der Kriegsgefangenschaft  gelitten haben, in seine Gnade und wir bitten ihn die Welt vor solchen Grausamkeiten zu retten”, so der Bischof.

László Harsányi, Oberpfarrer aus Erdeed/Ardud sprach anerkennend über die Kraft der lokalen Gemeinschaft, die zusammen mit ihren nach Deutschland ausgewanderten Landsleuten für ihre Vorfahren ein Denkmal errichten konnte. „Im Jahre 1945 hofften die Menschen, dass der Zweite Weltkrieg langsam zu Ende geht. Doch der Monat Januar brachte für die schwäbischen Gemeinden weitere Leidensproben, denn sie wurden deportiert. Die Deutschen wurden zur russischen Kommandantur gerufen und nach Russland verschleppt.  Insgesamt 114 Personen wurden aus Terebesch deportiert.  Doch der Glaube an Gott hat sie gestärkt weit weg von ihrer Heimat und brachte von 114 Menschen 104 wieder heim,“ sagte der Oberpfarrer.

Anschließend an den Gottesdienst begrüßte Norbert Biró, Pfarrer in Terebesch, die drei noch lebenden Deportierten der Gemeinde mit Blumen. Vor der Kirche segnete Bischof Eugen Schönberger das Denkmal mit den Namen der Deportierten. Danach fand die Kranzniederlegung u.a. seitens des DFD Nordsiebenbürgen und der lokalen Behörden statt. Sowohl in Terebesch als auch in Deutschland lebende Landsleute brachten Kränze und Blumen zum Denkmal.

Die Teilnehmer der Gedenkfeier wurden danach im Hof der Pfarrei mit einem Mittagessen bewirtet. Auch konnte man die verschiedenen Strudlisorten, die von den Mitgliedern des Seniorenklubs aus Großmaitingen/Moftinu Mare frisch zubereitet wurden, kosten. Der Jugendchor und die Instrumentalgruppe der Kalvarienkirche sowie die Blaskapelle aus Fienen sangen und spielten zur Freude aller Anwesenden bekannte sathmarschwäbische Lieder.