Gedenkmesse für die Russlanddeportierten

Großsanktnikolaus - In Rumänien wird in diesen Tagen der Russlanddeportation der Rumäniendeutschen gedacht. Eine Messe für die verstorbenen wie auch für die noch lebenden ehemaligen Russlanddeportierten wird am kommenden Sonntag, ab 9 Uhr, auch in der römisch-katholischen Kirche in Großsanktnikolaus/Sânnicolau Mare, im Verwaltungskreis Temesch, zelebriert.

Zu Beginn des Gottesdienstes wird Helen Comloşan, Grundschul- und Religionslehrerin an der Nestor-Oprean-Schule, einige Worte zur Russlanddeportation der Rumäniendeutschen sagen. Die Verschleppung zur Zwangsarbeit in die ehemalige Sowjetunion fand Ende des Zweiten Weltkriegs statt. 1945 wurden 70.000 bis 80.000 arbeitsfähige Frauen und Männer deutscher Volkszugehörigkeit aus Rumänien vorwiegend in die Bergwerke und Schwerindustriebetriebe der ehemaligen Sowjetunion deportiert, um dort Zwangsarbeit als Reparation für die Kriegszerstörungen zu leisten. 15 bis 20 Prozent dieser Menschen verstarben wegen der schweren Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Lagern.

In Großsanktnikolaus lebt heute nur noch eine einzige ehemalige Russlanddeportierte. Es ist Katharina Skulteti, deren Lebensgeschichte unsere Leser vor zwei Jahren aus der „Banater Zeitung“ erfahren durften. Katharina Skulteti ist 94 Jahre alt und wird aus gesundheitlichen Gründen bei dem Gottesdienst am Sonntag nicht dabei sein können.