Gedenkreise Peter Jung und Lenau

Berglanddeutsche besuchten Hatzfeld und Lenauheim

Eine Abordnung des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen und des Kultur- und Erwachsenenbildungsvereins „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“ begab sich Richtung Hatzfeld/Jimbolia in der Banater Heide, um sich des 50. Todestags des bekanntesten Banater Schwabendichters, Peter Jung (3. April 1887 - 24. Juni 1966), zu erinnern.

Man beteiligte sich an der Sonntagsmesse in der römisch-katholischen Kirche Hatzfeld-Futok, zelebriert vom Stadtpfarrer Davor Lucacela, den Reschitzaern ein guter Bekannter, der aus Klokotisch, dem Kroatendorf aus der Umgebung Reschitzas, stammt und in der „Maria Schnee“-Kirche unserer Heimatstadt für zwei Jahre (2006 – 2008) als Kaplan wirkte.

In dieser zweiten römisch-katholischen Kirche Hatzfelds, 1929 mit dem Patrozinium Erzengel Michael von der Ziegeleibesitzerfamilie Bohn errichtet, sang zum Schluss der Sonntagsmesse der Reschitzaer „Franz Stürmer“-Chor das „Ave Maria der Berge“-Lied. Vorher trugen Doina und George Gassenheimer das bekannte „Ich bete an die Macht der Liebe“ vor.

Der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen in Hatzfeld, Hans Jirkowski, begleitete sodann die Reschitzaer Gäste auf den Friedhof, wo am Grab von Peter Jung dessen 50. Todestages gedacht wurde, der Hauptgrund dieser Reise.

Die Gedenkveranstaltung wurde musikalisch durch George Gassenheimer und von Erwin Josef Ţigla, dem Initiator des Gedenkens, eingeleitet, gefolgt von Simion Dănilă aus Belinţ, Kreis Temesch, der über das Leben des Bedachten sprach. Zweisprachig wurde auch sein Gedicht „La mormântul lui Peter Jung“ und die von Hans Dama ins Deutsche übersetzte Variante „Am Grab von Peter Jung“ vorgetragen. Es wurden auch vier Gedichte von Peter Jung aus dem zweisprachigen Band „Peter Jung, Du meine Heimat, mein Banat! Gedichte / O, vatra mea, o drag Banat! Poezii“, von Simion Dănilă in Zusammenarbeit mit Nikolaus Horn im Temeswarer Verlag „Marineasa“ 2001 herausgebracht, von Erwin Josef Ţigla und Simion Dănilă vorgetragen.

Zum Schluss sang der Reschitzaer „Franz Stürmer“-Chor Peter-Jungs „Banaterland, mein Heimatland“, vom Hatzfelder Josef Linster vertont. Das Gedicht wurde zum Schluss zweisprachig vorgetragen. Einen Kranz legte man auch am Grab des bekannten Banater Schwabenmalers Stefan Jäger nieder, als Vorbote des Besuchs der an ihn erinnernden Gedenkstätte, 1996 eröffnet. Hier besuchten die Reschitzaer die Schwaben-Stube und die Räumlichkeiten, die an Stefan Jägers Leben und Wirken erinnern. Zum Schluss wurde ein Foto im Hof vor der Büste des Malers (ein Werk von Walter Andreas Kirchner) geschossen. In Hatzfeld wurde zum Schluss auch ein Kurzbesuch zum Geburtshaus von Peter Jung unternommen.

Die Reise der Reschitzaer führte weiter in der Banater Heide Richtung Lenauheim, dem Geburtsort des Schriftstellers Nikolaus Lenau (geboren als Nikolaus Franz Niembsch von Stehlenau, am 25. August 1802 in Csatád - heute Lenauheim, gestorben in Oberdöbling bei Wien, am 22. August 1850).

Den ersten Halt machte man beim Denkmal Nikolaus Lenaus, vor dem Bürgermeisteramt der Gemeinde. Das Denkmal wurde am 12. Juni 1905 enthüllt und ist eine Arbeit von Bella Radnay.

Beim Denkmal wurde ein Kranz von den Reschitzaern niedergelegt und Erwin Josef Ţigla trug Lenau-Gedichte zweisprachig vor, aus dem Band „Lenau 3. Gedichte - Poezii - Versek. Nikolaus Lenau. Gedichte in drei Sprachen“, herausgegeben, eingeleitet und mit einer Zeittafel versehenvon Antal Mádl, Südostdeutsches Kulturwerk, München 1995.

Es folgte der Besuch der römisch-katholischen Kirche Lenauheims mit dem Patrozinium heilige Teresa von Ávila, 1778 errichtet. Der Reschitzaer „Franz Stürmer“-Chor sang hier das „Ave Maria der Berge“. George Gassenheimer begleitete an der Violine.

Zum Schluss besuchte man das Lenau- und Heimatmuseum, 1931 erstmals im ehemaligen Kameralhaus errichtet, 1969 und 2002 renoviert und neu eingerichtet. Besucht wurden sowohl die 7 Räumlichkeiten, in denen man sich des Dichters erinnert, wie auch die 8 Räume des Heimatmuseums mit den berühmten schwäbischen Trachtenpuppen.

Mit einem Abschlussfoto vor dem Geburtshaus Nikolaus Lenaus endete die Reise der Reschitzaer in der Banater Heide.