Grenzgänger und Schmuggler an der Westgrenze

Arad - Iraker, Iraner, Syrer und Pakistaner kamen zuletzt außer den gewöhnlichen Touristen an die rumänisch-ungarische Grenze im Kreis Arad. Aber nicht nur Flüchtlinge und illegale Grenzgänger gehörten zu den Ausnahmen, sondern auch Staatsanwälte der Antikorruptionsbehörde wurden vorstellig. Schmiergelder ab zehn Euro und bis zu 40.000 Euro sollen geflossen sein, um illegale Transporte durchzuwinken. Um „wegzuschauen“, wenn illegale Machenschaften im Gange sind, hätten Grenzpolizisten an den beiden Grenzübergängen bei Nadlak sowie bei Vărşand und Turnu Schmiergelder entgegengenommen, so die Begründung der Antikorruptionsbehörde, um die Ermittlungen zu beginnen. Es besteht der Verdacht, dass ein Polizist einen Großlaster mit Schmuggelzigaretten aus Serbien durchwinken wollte und dafür Schmiergeld beantragte. Der illegale Transport und die Bestechung fanden nicht mehr statt, weil kurz zuvor die Ermittler aufgetaucht waren. Zur Vernehmung vorgeladen wurden derzeitigen Informationen nach insgesamt 18 Grenzpolizisten und ein Mitarbeiter der Finanzbehörde. Entgegennahme von Bestechungsgeldern wird den Vorgeladenen von den vier Grenzübergängen vorgeworfen. Dies sei „der momentane Stand“, sagte die Sprecherin der Antikorruptionsbehörde, Livia Săplăcan. Acht Männer, vier Frauen und neun Kinder haben bei Nacht versucht, die grüne Grenze in der Nähe des Grenzstädchens Nadlak nach Ungarn zu überschreiten. Alle 21 Personen aus dem Irak, Iran, Pakistan und Syrien haben in Rumänien den Asylantenstatus. Nach dem illegalen Versuch, in den Schengener Raum zu flüchten, müssen sich die Flüchtlinge aus Asien nun für ihr Vergehen verantworten.