Haftstrafe von Ovidiu Tender reduziert

Beschluss des Verfassungsgerichts kommt Tender zu Hilfe

Arad - Zu einem Teilsieg kam der umstrittene Geschäftsmann Ovidiu Tender, seit 2015 im Arader Sicherheitsgefängnis einsitzend, vor dem Arader Amtsgericht: Sein Einspruch gegen die Haftstrafe von 12 Jahren und sieben Monaten wurde teilweise angenommen. Die Arader Gerichtsinstanz annullierte demnach Tenders Gefängnisstrafe betreffend die Anstiftung zum Amtsmissbrauch, sodass seine Haftstrafe damit auf neun Jahre und zwei Monate reduziert wurde. Das Arader Amtsgericht stützte sich dabei auf einen dementsprechenden Beschluss des Rumänischen Verfassungsgerichts von 2016. Dieser Beschluss ist jedoch kein unanfechtbarer Endentscheid, er kann fristgemäß beim Temeswarer Schiedsgericht angefochten werden. Zu diesem Gerichtsentscheid kam es, obwohl die DIICOT-Staatsanwaltschaft im Rahmen der Verhandlung entschieden für die Ablehnung dieses Gesuches plädierte.

Der umstrittene aus Temeswar stammende Geschäftsmann und Multimillionär Ovidiu Tender war bekanntlich im Juni 2015 wegen Anstiftung zum Amtsmissbrauch, Geldwäsche und Bildung einer Gruppe des organisierten Verbrechens zu 12 Jahren und sieben Monaten Gefängnisstrafe verurteilt worden. Sein Kumpane und Mitangeklagter Marian Iancu, u.a. auch ehemaliger Eigentümer des Fußballclubs Poli Temeswar, erhielt eine Haftstrafe von 14 Jahren. Dieses Urteil wurde einen Tag vor der Verjährung der schwerwiegenden Taten ausgesprochen. Der Prozess hatte neun Jahre bzw. von 2006 bis 2015 gedauert. In den letzten Jahren vor seiner Verhaftung hatte der clevere Geschäftsmann mit seinen Firmen eine erfolgreiche Expansion auf andere Kontinente gestartet. So hatte Tender, als Geschäftspartner von Frank Timiş, zur Erforschung und Ausbeutung wertvoller Bodenschätze mehrere Konzessionen in Afrika angekauft u.a. Tausende Quadratkilometer in Senegal und gar 50 Prozent des Landesgebiets von Gambia. Tender, seine Komplizen und Mitangeklagten waren wegen mehrerer wirtschaftlicher Vergehen beschuldigt und angeklagt worden. Am schwerwiegendsten fiel der Fall CAROM Oneşti in die Waagschale. Das vorgenannte Duo Tender-Iancu hatte dieses staatliche Riesenunternehmen illegal übernommen und dann den rumänischen Staat um Riesensummen geprellt. Ovidiu Tender hatte z.B. allein einen Schadenersatz von 41 Millionen Euro zu begleichen. Während der Strafuntersuchungen hatte Tender bekanntlich auch die ehemalige DIICOT- Leiterin und Oberstaatsanwältin Alina Bica wegen der Annahme von Bestechungsgeldern angezeigt.