Heimkehr der Slavici-Nachkommen

Ioan Russu-Şirianu und Sohn in Hellburg beerdigt

Arad – Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie, von der Gemeinde Hellburg/Şiria und dessen Bürgermeister Valentin Bot organisiert und veranstaltet, wurde kürzlich in der bekannten Arader Winzergemeinde, auch Geburtsort des Schriftstellers Ioan Slavici, die Heimkehr zweier Slavici-Nachkommen begangen. Durch die Umbettung ihrer Gebeine aus dem Grab vom Bukarester Bellu-Friedhof erhielten zwei bedeutende Kulturpersönlichkeiten der Ortschaft, der Schriftsteller und Politiker Ioan Russu-Şirianu, sowie dessen Sohn, der Autor und Publizist Vintilă Russu-Şirianu, nun ein Grab im Gemeindefriedhof von Hellburg. Ion Russu-Şirianu ist der Neffe des wohl berühmtesten Sohnes der Gemeinde Hellburg, des Schriftstellers Ioan Slavici (geboren in Hellburg 1848 – gestorben in Crucea de Jos, nahe Panciu, 1925), der die Arader Gemeinde durch seine publizistische Tätigkeit, aber vor allem durch seine literarischen Werke (z.B. die Novelle „Die Glücksmühle“, der Roman „Mara“) berühmt gemacht hat.

An Ioan Slavici erinnert übrigens heute in Hellburg nicht nur das gut gepflegte Geburtshaus „Ioan Slavici“ sondern auch die gleichnamige Gedenkstätte, die seit 1960 im lokalen Bohuş-Schloss eingerichtet ist. Der Slavici-Neffe Ioan Russu-Şirianu, geboren 1864 in Hellburg, gestorben 1909 in Bukarest, übte im Gleichklang mit dem Wirken seines berühmten Onkels auch eine rege publizistische Tätigkeit (u.a. als Direktor der einflussreichen Publikation „Tribuna“ aus Hermannstadt) aus, war auch Schriftsteller und für kurze Zeit Abgeordneter im ungarischen Parlament. Wie Ioan Slavici, der ein Jahr inhaftiert war, wurde er wegen seiner pro-rumänischen Schriften und Artikel von den österreichisch-ungarischen Behörden zu einer Haftstrafe verurteilt. Er starb im Alter von 45 Jahren in Bukarest. Dessen Sohn Vintilă Russu-Şirianu, geboren 1897 in Arad und gestorben 1973 in Bukarest, war Schriftsteller, Theaterautor, Publizist und Übersetzer. Einige Jahre war er der Sekretär des Dichters Octavian Goga. 1927 übersiedelte er nach Paris. Sein bedeutendstes Werk ist eine Sammlung von Skizzen über bekannte rumänische Persönlichkeiten wie Constantin Brâncuşi, George Enescu, Mihail Sadoveanu, Octavian Goga oder Panait Istrati.