Horizont belgisch-rumänischen Künstlerpaares in Hermannstadt

Wenig Zuschauer besuchen Eröffnung künstlerisch leicht zugänglicher Ausstellung

Hermannstadt – Vasile Tolan, stellvertretender Vorsitzender der Innung bildender Künstler in Rumänien, Kurator Robert Strebeli, Leiter der Abteilung für Erhalt und Aufsicht des Kunsterbes am Brukenthalmuseum Hermannstadt/Sibiu, und Kunstkritiker Marius Ti]a steuerten der Vernissage der Ausstellung „Confesiuni plastice“ (Plastische Bekenntnisse) mit Kleinskulpturen der bildenden Künstlerin Rita Schuerweghs (Belgien) und Bildern des aus Rumänien gebürtigen Malers Ilie Cioart² am Donnerstag, dem 11. April, im Erdgeschoss der lokalen Museumsabteilung für Zeitgenössische Kunst Grußworte und fachliche Erläuterungen bei. Die Ausstellung zeigt einen reichen Querschnitt der jüngsten sechs Jahre des künstlerischen Schaffens aus der Hand des Musikinstrumentenfreundes und Autoren kontrastierend dunkelblauer und matt-gelber Pastellfarben, bietet ergänzende Begegnungen mit Unikaten der handwerklich-geistigen Werkstätte Rita Schuer-weghs und ist auf den orthodoxen Karsamstag, der heuer auf den 27. April fällt, befristet.

Rita Schuerweghs und Ilie Cioartă stehen im mittleren Rentenalter, gestalten ihren künstlerischen Lebensweg seit einigen Jahren gemeinsam vom Standort Belgien ausgehend und bringen dem Publikum stets einstimmige Vorliebe für die farblich wie stofflich handgearbeitete Inszenierung abstrakter und transzendierender Begriffe näher. Ihre persönliche Anwesenheit am Hermannstädter Ausstellungsort atmete ungefärbte Natürlichkeit und stand in Gegensatz zum gefühlt selbstherrlichen Auftreten des Kunstkritikers Marius Tiţă, dessen Fachansprache die dafür verfügbare Zeitdauer deutlich überschritt und eher Langeweile denn Publikumsinteresse hervorrief. Nichtsdestotrotz lohnt ein Besuch der Kunstwerke der Überschrift „Plastische Bekenntnisse“, deren Aussage sich Interessenten ohne detaillierte Vorbildung und fachbeschlagenen Kunstkennern gleichermaßen erschließt.