Michael-Trein-Straße in Tartlau

Würdigung für ehemaligen Bürgermeister

Kronstadt – Die Kommission für die Bestimmung von Straßenbenennungen der Kronstädter Präfektur bestehend aus dem Präfekten Ciprian Băncilă, den Museumsdirektoren Vasile Oltean, Nicolae Pepene und Ligia Fulga hat in ihrer letzten Sitzung mehrere neue Straßenbenennungen in Petersberg/Sânpetru, Viktoriastadt/Oraşul Victoria, Zărneşti und Tartlau/Prejmer angenommen.

Laut diesem Beschluss wird die Strada Mică (als Schulgässchen bekannt) von Tartlau in Zukunft den Namen des ehemaligen Bürgermeisters Michael Trein (1935 – 2015) tragen. Er war der erste und letzte deutsche Nachkriegsbürgermeister von Tartlau. Während seiner Amtszeit (1969 – 1975) nahm die Gemeinde einen besonderen wirtschaftlichen Aufschwung und wurde zu einer Vorzeigeortschaft auch für ausländische Delegationen. Anlässlich eines Besuches in der Bundesrepublik Deutschland 1975, kehrte er nicht mehr in die Heimat zurück. Nach 16 Monaten erhielt seine Familie die Ausreisegenehmigung.

In Deutschland gründete er 1981 die „9. Tartlauer Nachbarschaft“ und leitete diese 25 Jahre. 1982 gab er den Heimatboten der Nachbarschaft „Das Tartlauer Wort“ heraus. Von 1995 – 1998 war er Landesvorsitzender der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Baden-Württemberg. Er hat das Kulturleben der Sachsen in Deutschland entscheidend mitgeprägt. Für seine Verdienste erhielt er die höchsten Anerkennungen des Verbandes der Siebenbürger Sachsen, 2000 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Der Vorstand der 9. Tartlauer Nachbarschaft hatte in der Vorstandssitzung vom 7. November 2015 einige Vorschläge für die Benennung der Straße diskutiert. Genannt wurden die Namen von Herta Wilk, Lorenz Gross, Johann Orendi, Michael Trein. Auch Pfarrgasse, Pfarrergässchen oder Schulgasse wurden genannt. Die Wahl fiel schließlich auf den Namen von Michael Trein.