Mit der Heimat eng verbunden

Der Maler und Grafiker Stefan Tillinger stellt bei den Deutschen Kulturtagen aus

Stefan Tillinger
Foto: Csaba Gergely

So sieht Stefan Tilliger die römisch-katholische Kathedrale in Sathmar

Sathmar - Am 10. Mai findet die Vernissage der Ausstellung „Schwoabaländle“ von Stefan Tillinger im Wendelin Fuhrmann- Saal des Kulturtreffpunkts im Rahmen der Deutschen Kulturtage in Sathmar/Satu Mare statt. Der Maler und Grafiker Stefan Tillinger wurde am 5. April 1951 in einer sathmarschwäbischen Familie im Dorf Gilwatsch/Ghilvaci neben Großmaitingen/Moftinu Mare geboren. Seine Mutter wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in den Donbas deportiert. Die Grundschule besuchte Tillinger in Gilwatsch, die Allgemeinschule in Großmaitingen und das Gymnasium in Großkarol/Carei. Seine Studien machte der Künstler in der Sathmarer Kunstschule in der Klasse des Malers Ion Popdan.

Als Gründungsmitglied ist Stefan Tillinger seit 1977 der erste stellvertretende Vorsitzende des Vereins der Bildenden Künstler in Sathmar.  Die künstlerischen Talente von Stefan Tillinger entdeckte bereits in der Schule der berühmte Großkaroler Aquarellist Sándor Bogáti. In den Lyzeumsjahren probierte er auch seine  schauspielerischen Talente aus, denn er war ein aktives Mitglied der Schülertheatergruppe. In der Komödie „Der Revisor“ von Gogol spielte er die Hauptrolle, erinnert sich der Künstler. Nach der Beendigung der Schule im Jahre 1977 gründete er mit dem aktuellen Vorsitzenden, dem Maler Csaba Gergely und anderen Künstlern den Verein der Bildenden Künstler in Sathmar. „Vor allem bietet der Verein Ausstellungsmöglichkeiten für die Künstler und organisiert auch kreative Treffen, auf denen die Maler ungestört schaffen können.

Darüber hinaus bieten sich den Mitgliedern hier Möglichkeiten, Künstler aus anderen Kreisen oder Ländern kennenzulernen“, sagt der erste stellvertretende Vorsitzende des Vereins. Nach der Wende stellte sich, wie vielen anderen, auch Stefan Tillinger die Frage: „Bleiben oder gehen?“ Er habe bereits viele Studienreisen u.a. nach Frankreich, Italien, Deutschland und Ungarn unternommen und  seine Tochter, die das Johann Ettinger-Lyzeum in Sathmar beendet hatte, lebt in Dresden/Deutschland.

Trotzdem entschied sich der Sathmarer Künstler für das „Bleiben“, denn er sei  ein Lokalpatriot und als solcher mit seiner Heimat eng verbunden. Seit 1976 stellt Stefan Tillinger seine Werke im In- und Ausland aus. Seine Lieblingsthemen sind Stadtteile, Gebäude, typische alte Häuser, Kirchen, Panoramalandschaften, Kompositionen, Blumenstilleben und Porträts. Tillinger verwendet bei seinen Grafiken Laviertechnik mit Beizen, arbeitet mit Tusche, malt Aquarelle und Ölgemälde sowie Pastell-Bilder. Im Jahre 2009 wurde Stefan Tillinger vom Kreisrat Sathmar und dem Stadtrat Sathmar für seine Kunst  mit einem Preis geehrt. Seine Bilder befinden sich in mehreren Privatgalerien in Rumänien, Ungarn, Deutschland, Kanada, Argentinien, USA, Spanien, Italien und Griechenland.

Für karitative Zwecke spendete Tillinger oft seine Bilder u.a. dem Lyons Club für die Unterstützung der Kinder, die an Diabetes leiden, für die Renovierung des Schlosses in Hodod oder als Preise für Rezitations-Wettbewerbe der Kunstschule in Sathmar. Stefan Tillinger  stellt sowohl allein als auch  gemeinsam mit anderen Künstlern  aus, u.a. in mehreren Ortschaften im Kreis Sathmar und im Kreis Maramuresch, in Großwardein/Oradea, in Alba Iulia, Bukarest, Klausenburg/Cluj Napoca, in mehreren Städten in Ungarn und in Griechenland und nahm an zahlreichen Workshops u.a. in Trestenburg/Tăşnad, Sighet, Oberwischau/Vişeu de Sus, Neumarkt/Târgu Mureş sowie in Ungarn und in Griechenland teil. Neulich stellte der Künstler seine Bilder im Bueno Cafe in Sathmar aus. Im Rahmen der Ausstellung, die am 10. Mai im Sathmarer Kulturtreffpunkt eröffnet wird, werden die Besucher Bilder über die Heimat, das „Schwoabaländle“ des Künstlers sehen können. Die Ausstellung kann man bis zum 29. Mai besichtigen..