Neuer Sieg gegen „Bega-Ufer-Mafia“

Freibad-Betreiber hatten seit 2014 keine Miete gezahlt

Temeswar (ADZ) – Bürgermeister Dominic Fritz hat am Montag einen neuen Sieg gegen die „Bega-Ufer-Mafia“ angekündigt: Laut einem endgültigen Urteil des Temescher Gerichts muss das Unternehmen GPC Company SRL das „Termal“-Strandbad am südlichen Bega-Ufer räumen. Dieses ist eine alte Temeswarer Einrichtung, bei Generationen von Temeswarern bekannt und noch immer sehr beliebt. Mehrere Jahre lang hatte dieses Unternehmen die Anlage betrieben, jedoch für das ingesamt 1,27 Hektar große Grundstück, das der Stadt gehört, keinen Leu Miete bezahlt. Seit 2014 soll die Firma die Miete nicht mehr überwiesen haben, der der Stadt Temeswar entstandene Schaden beläuft sich auf mindestens 7,5 Millionen Lei. Sollte die Firma die Anlage nicht freiwillig räumen, werde man natürlich das Gerichtsurteil zwangsvollstrecken lassen und die Zwangsräumung einleiten, sagte Bürgermeister Fritz.

Die Untätigkeit, ja die Komplizenschaft der ehemaligen Stadtverwaltung, die so viele Jahre blind gegenüber den illegalen Machenschaften dieses Unternehmens geblieben ist, sei für ihn schockierend, erklärte Fritz weiter. Die Affäre um das „Termal“-Freibad gehöre zu den größten Schwindeleien des vergangenen Jahrzehnts, der Temeswarer Steuerzahler wurde regelrecht bestohlen. Der Freibadbetreiber habe hohe Gewinne auf Kosten des Steuerzahlers erzielt und sich damit verteidigt, dass er angeblich hohe Summen in die Anlage investiert habe. So etwas könne nicht geduldet werden. Als Bürgermeister werde er nicht ruhen, bis das gesamte Stadteigentum, egal ob es sich um die Bega-Ufer oder um Villen in der Loga-Straße oder um Gebäude in der historischen Innenstadt handelt, auch wirklich wieder der Stadt gehört. Was der Stadt gehört, müsse auch von der Stadt genutzt werden, so Fritz. Das „Termal“-Bad solle als Freibad erhalten bleiben, versicherte der Bürgermeister.

Ende September hatte die Stadt auch ein zweites Gerichtsverfahren in diesem Zusammenhang endgültig für sich entscheiden können: Der Hohe Gerichts- und Kassationshof in Bukarest hatte Ende September endgültig festgestellt, dass das beklagte Unternehmen der Stadt 7,5 Millionen Lei schuldet und darüber hinaus auch noch 31.121 Euro pro Monat bis zur Räumung des stadteigenen Grundstücks schuldet. Nun soll der Betreiber auch noch gerichtlich gezwungen werden, ein Gebäude abzureißen, das er auf dem Grundstück ohne Baugenehmigung errichtet hat. Ferner soll der Geschäftsführer des Unternehmens für die Schuld der Firma gegenüber der Stadt haftbar gemacht werden, eine entsprechende Klage wurde bereits eingereicht und liegt dem Temescher Gericht vor.