Permakultur: Die Landwirtschaft von morgen

Experte der Pflanzenbiologie spricht in der Casa Francez²

Hermannstadt – Mit der Natur arbeiten, für die Menschen sorgen und Konsum begrenzen: Das sind die zentralen Gedanken des Konzepts der Permakultur. Ursprünglich zielte das Prinzip ausschließlich auf die Landwirtschaft ab.
Es sollten dauerhaft funktionierende, nachhaltige und naturnahe Kreisläufe geschaffen werden. Heute hat sich die Permakultur längst zu einem Denkprinzip weiterentwickelt, welches auch Bereiche wie Energieversorgung, Landschaftsplanung und die Gestaltung sozialer Infrastrukturen umfasst. Ihre Anfänge nahm die „permanent agriculture“ (dauerhafte Landwirtschaft) vor rund 40 Jahren in Australien. Bill Mollison und David Holmgren beobachteten, dass die moderne Landwirtschaft das Wasser und die Böden nachhaltig schädigt, da sie die natürlichen Ressourcen ausbeutet, um einen maximalen Ertrag zu erzielen. Monokulturen, Pestizid- und Düngemitteleinsatz wurden als ursächlich für zunehmendes Artensterben ausgemacht. Die industrielle Landwirtschaft sollte wieder zurückgedrängt und kleine, sich selbst regulierende Ökosysteme geschaffen werden. Für die Erforschung und Beschreibung der Prinzipien der Permakultur wurde Mollison schon 1981 mit dem sogenannten Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.

Zum Thema „Eine andere Art der Gartenarbeit - Der Platz der Permakultur in der Landwirtschaft von morgen“ spricht am morgigen Donnerstag Dr. Khaled Al Mezayen in der Casa Franceză. Al Mezayen studierte in Nancy und Toulouse an den Fakultäten für Pharmazie und hält seinen Doktortitel in Industrieller Pharmazie. Viele Jahre arbeitete er im Bereich der pflanzlichen Extraktion zur Verbesserung der Gesundheit von Menschund Tier. Derzeit leitet er das von ihm gegründete und in Hermannstadt/Sibiu ansässige Forschungs- und Entwicklungs-Unternehmen Khar & Partners. In Rumänien widmen sich verschiedene Projekte dem Konzept der Permakultur. In der Regel beschränken sich diese jedoch auf den klassischen Bereich der Subsistenz-Landwirtschaft wie die Baza Ulmu in Ulmoasa in der Maramuresch. Einen umfangreicheren Ansatz, der auch soziale Aspekte aufgreift, lässt sich in der Casa de Cultură Permanentă in Klausenburg/Cluj-Napoca finden. Und im Rahmen des Projekts „Hammersdorf - Kirche für Umwelt und Bildung“ der Evangelischen Kirche A.B. in Hermannstadt wurde im vergangenen Herbst ein Kurs zum Konzept der Permakultur und deren Einbindung in Bildungsprojekte für Seminarteilnehmer aus dem Bereich der Sozialpädagogik durchgeführt. Die Veranstaltung mit Dr. Khaled Al Mezayen, am 28. Januar, beginnt um 19 Uhr in der Casa Franceză, in der Poschengasse 14/Str. Konrad Haas. Der Eintritt ist frei.