Projekt Arader Festung auf Eis

Angekündigter Ideenwettbewerb auf unbestimmt verschoben

Arad – Zwischen Wunschdenken und Realität ist in der hiesigen Kommunalpolitik eine große Spannweite mit vielen Unbekannten: Das schon 2015 von der Arader Stadtverwaltung, zur großen Freude der Arader Bevölkerung angekündigte städtische Großprojekt der Übernahme der Arader Festung, deren Sanierung und Umfunktionierung, ist leider noch immer nicht Wirklichkeit geworden und wird es auch höchstwahrscheinlich in den nächsten Jahren nicht werden. Die Stadtväter, allen voran der PDL- nun PNL-Bürgermeister Gheorghe Falcă, haben den Aradern ein grandioses EU-Projekt im Wert von vielen Millionen Euro versprochen, womit die alte Festung zu einem modernen Kulturzentrum und gleichzeitig auch zu einer touristischen Attraktion umgewandelt werden sollte. Dafür wollte man auch einen Ideenwettbewerb mit der Teilnahme von international namhaften Fachleuten in Sachen Städtebau veranstalten. Der Arader Stadtrat genehmigte dieses Projekt und stellte im Eilverfahren auch eine beträchtliche Summe von 160.000 Lei für die Preisträger dieses Wettbewerbs aus dem Stadthaushalt bereit. Geplant war, die besten Einzelprojekte der Wettbewerbsteilnehmer als Lösungen und Dokumentationen für eine Machbarkeitsstudie zu nutzen. Jetzt, zwei Jahre danach, stellt es sich heraus, dass man sozusagen ohne den Wirt geplant hat: Die Stadt an der Marosch ist nämlich noch immer nicht Eigentümer ihrer Festung.

Die derzeitige Sachlage Anfang des Jahres 2017 ist eigentlich die gleiche des Jahres 2015. Die Stadtverwaltung befindet sich nur im Besitz eines 2015 unterzeichneten Übernahmeprotokolls mit dem rumänischen Verteidigungsministerium, das weiterhin als Alleinbesitzer der Festung gilt. Gemäß dieses Protokolls wird das Militär nur dann die Festung räumen, wenn die Stadtverwaltung die Modernisierung der Militärkaserne aus dem Viertel Gai mittels Geldern aus dem Stadthaushalt durchgeführt hat. Die Kosten der Sanierung und Modernisierung dieser Kaserne werden auf zirka acht Millionen Euro, keine geringe Summe für den mit etlichen anderen Stadtprojekten unter starkem Druck befindlichen Haushalt, geschätzt. Zusätzlich verpflichtete sich die Stadt Arad, 250 ANL-Wohnungen für die Militärangehörigen und deren Familien zu bauen und diese dem Verteidigungsministerium zu übergeben. Die Finanzierung soll von der Regierung gesichert werden. Auch in dieser Sache wurde viel geplant und geredet jedoch bis zum heutigen Tage nichts Konkretes getan. Gemäß dieser wenig Hoffnung machenden Sachlage verzichtete die Arader Stadtverwaltung nolens-volens vorläufig auf die Veranstaltung des vorgenannten teuren Ideenwettbewerbs, der ja, wie die Lage steht, zurzeit ohne rechtliche Grundlage ist. In nächster Zukunft könnte es vielleicht doch noch dazu kommen.