Proteste gegen Bauprojekte in der Oberen Vorstadt

Bukarester Firma plant eine große Wohnanlage unweit des Schulerauweges

Kronstadt – Nachdem vor einigen Tagen die hiesige Filiale des Architektenordens die Pläne bezüglich des Baus eines 14-stöckigen Wohnblocks in der Nähe des neuen Schulerauweges kritisiert hatte, gerät nun ein anderes Bauprojekt in die Schlagzeilen der Kronstädter Lokalpresse.

Es handelt sich um eine Wohnanlage, die den Namen „American Dream“ (Amerikanischer Traum) tragen soll und die rund 2000 Appartements und Einzelzimmer entlang der Straßen Piatra Mare und Cetinii in der Oberen Vorstadt/Schei beherbergen soll. Erste Arbeiten für eine Zufahrt zur geplanten Baustelle sind bereits im Gange. Da keine Einzelheiten bisher bekannt gegeben wurden, und da der Vertreter der Bukarester Firma, die diese Arbeiten durchführt, keine offizielle Genehmigung vorweisen konnte, haben mehrere Stadtviertelbewohner eine Beschwerde an das städtische Bauamt gerichtet.

Gleichzeitig hat das Bürgermeisteramt eine Strafanzeige gegen diese Firma eingeleitet. Der ganze Skandal wurde von dem Kronstädter USR-Senator Allen Coliban aufgegriffen, der auch dem Fachausschuss für Umweltschutz vorsteht. Coliban unterstrich, dass durch solche Projekte der einmalige Charakter dieses Stadtteils, aber auch die gesamte Landschaft gefährdet werden. Die Straßeninfrastruktur sei nicht für weitere rund 1500 Pkw gedacht. Coliban forderte eine öffentliche Debatte bezüglich der Bebauungspläne in diesem Stadtteil Kronstadts an – eine Debatte, die für heute, 14 Uhr, im Bürgermeisteramt Kronstadt angesetzt wurde.

Gleichzeitig werden auf einer Onlineplattform Unterschriften gesammelt, mit denen dagegen protestiert wird, dass für einen raschen Gewinn ein Berg geopfert werden soll. Die Reaktion der zuständigen Behörden sei „schockierend“ und „unglaubwürdig“, weil sie bisher nichts unternommen hätten, obwohl die Arbeiten seit einigen Tagen laufen.