Revolutionsmarsch, Totenämter und Kranzniederlegungen

Temeswarer gedenken der Opfer der Revolution von 1989

Auf den Treppen der orthodoxen Kathedrale wurden erneut Kerzen zum Gedenken der Revolutionsopfer angezündet.
Foto: Constantin Duma

Temeswar (ADZ) – In Temeswar, wo im Dezember 1989 der antikommunistische Aufstand seinen Anfang genommen hatte, wurde am Sonntag der verstorbenen Märtyrer gedacht.  Am 17. Dezember 1989 waren in Temeswar die ersten Bürger gefallen, nachdem am 15. und 16. Dezember vor der Kirche und dem Pfarrhaus des ungarischen Pastors László Tökés zunächst gegen dessen Zwangsversetzung und nachher gegen die kommunistische Diktatur protestiert wurde. Am Sonntag fanden Totenämter und Kranzniederlegungen statt.

Am Samstag hatten Temeswarer Jugendliche zu einem Marsch aufgerufen, aufgesucht wurden wichtige Orte in der Stadt: der Platz „an der Maria“, wo die ungarisch-reformierte Kirche liegt, der Opernplatz, der damalige Sitz des Kreisverbandes der Rumänischen Kommunistischen Partei und des Kreisvolksrates, der Freiheitsplatz, die heute „Calea Martirilor“ genannte Giroker Straße.

Der Nachrichtenagentur Mediafax gegenüber erklärten die Teilnehmer, damals hätten sich die Temeswarer zwar die Freiheit erkämpft, doch es sei fraglich, ob sich der Kampf gelohnt habe. Den Verbänden der Temeswarer Revolutionäre zufolge sind in der Stadt zwischen dem 17. und dem 22. Dezember 1989 73 Menschen erschossen worden, 20 starben nach dem 22. Dezember 1989. 373 Bürger wurden verwundet.