Schule für Bildung und Beruf

Dreijähriges Ausbildungsprogramm für Handelsgewerbe eröffnet

Hermannstadt – Die Eröffnung des dreijährigen Ausbildungsprogramms „Şcoala de Carte şi meserii” (Schule für Bildung und Beruf) in Hermannstadt/Sibiu fand am vergangenen Freitag in feierlichem Rahmen im Sitzungssaal des Rathauses statt. In das von der Deutsch-Rumänischen Industrie-und Handelskammer (AHK Rumänien) geleitete und koordinierte Ausbildungsprogramm für Handelsgewerbe wurden in Hermannstadt die 25 Schüler einer neunten Klasse des Wirtschaftskollegs „George Bariţiu” aufgenommen.

Bei der Eröffnung wurden die Schüler begrüßt und in ihrem Ausbildungsvorhaben bestärkt von Sebastian Metz, Geschäftsführer der AHK Rumänien: „Ihr werdet einen Beruf erlernen, etwas, mit dem man wirklich im Leben etwas anfangen kann, und dann irgendwann eine Fachkompetenz haben, Erfahrung, ihr werdet wissen wie es ist, im Beruf zu arbeiten – das ist der Beginn heute. Und darauf könnt ihr sehr stolz sein. (...) Seid fleißig, lernt fleißig, nicht nur die drei Jahre lang, sondern das ganze Leben lang. Bemüht euch, etwas aus eurem Leben zu machen. Die Wurzeln habt ihr heute hier gesetzt.” Das Wort ergriffen auch Jürgen Schmidt, der Vorsitzende des deutschen Wirtschaftsclubs Siebenbürgen, Daniela Ro{ca, die Schuldirektorin des Wirtschaftskollegiums Hermannstadt, Corina Bokor, Hermannstädter Vizebürgermeisterin, und Camelia Proca, die den Kreisrat vertrat. Anwesend waren auch Vertreter der beteiligten Handelsunternehmen, die Handelsketten Hornbach, Lidl und Rewe Romania (Penny Market).

Das Programm wird in Hermannstadt, Temeswar, Kronstadt/Braşov, Bukarest und Buftea nach dem Vorbild der deutschen dualen Berufsausbildung durchgeführt, in dem Praxis und Theorie in der Ausbildung zusammengeführt werden und Unternehmen in die Ausbildung von Fachkräften investieren, die dem Bedarf des jeweiligen Unternehmens entsprechen. So haben die Unternehmen Mitspracherecht bei der Gestaltung der Lehrpläne, während für den praktischen Teil die Begleitung durch Tutoren von Seiten der Berufsschule oder des Unternehmens gesichert wird. Die Schüler werden während der Ausbildung gefördert, unter anderem mit einem monatlichen Stipendium im Wert von 400 Lei während der Schulungszeit sowie kostenfreiem Transport und Mittagessen während des Praktikums. Die Ausbildung dauert drei Jahre, wobei jedes Jahr der Praxisanteil größer wird. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung erhalten die Schüler ein Ausbildungszeugnis, entsprechend dem Europäischen Qualifikationsrahmen (EQF 3). Anhand des Ausbildungszeugnisses können die Schüler sofort nach Ausbildungsabschluss eingestellt werden.

Für die Schüler besteht aber auch die Möglichkeit, sich nach Abschluss der Ausbildung in die 11. Klasse einzuschreiben, um dann das rumänische Abitur (Bacalaureat) abzulegen. Das Ausbildungsprogramm ist, so Sebastian Metz, langjährig angelegt, jährlich wird eine weitere neunte Klasse aufgenommen.