„Shukar Fest“ auf dem Großen Ring

Kesselflicker, Silberschmiede, Töpfer und Gerber dabei

Das Ziel der Veranstalter ist es den Besuchern das Roma-Handwerk so nah wie möglich zu bringen. Das funktioniert am besten, wenn man selbst Hand oder, wie hier, Mund anlegt.

Ende August fand auf der Pia]a Unirii die erste Auflage des Festes statt. Bei schönstem Sommerwetter demonstrierten dreizehn Handwerker den Besuchern ihr Können.

Hermannstadt – „Shukar“ bedeutet fein oder toll auf Romani, und zum „feinen“ Handwerkermarkt lädt ab heute die Organisation „Jugend für eine nachhaltige Entwicklung in Europa“ (ATDDE) und die norwegische Nicht-Regierungsorganisation „Rechte der Roma“ (Romers Rettigheter) die Hermannstädter auf den Großen Ring/Piaţa Mare ein. Bis Sonntag werden rund 40 Roma-Handwerker, unter ihnen Kesselflicker und Silberschmiede sowie Töpfer und Gerber ihr Können in den verschiedenen Handwerkstechniken demonstrieren. Die offizielle Eröffnung des „Shukar Fest“ findet am Samstag um 18 Uhr im Beisein von Dana Varga, Staatssekretärin in der Kanzlei des Ministerpräsidenten und Petru Duca als Vertreter des Kreisrates Hermannstadt/Sibiu statt. Doch auf die Besucher wartet schon am Freitagnachmittag die Gemäldeausstellung der Bukarester Künstlerin Ioana Niculescu-Aron und ab 17 Uhr wird ein Konzert mit traditioneller Musik gegeben. Im Anschluss folgt ab 18 Uhr die Aufführung des Films „Clejani, Liebe und Unglück“, eine Dokumentation über das Leben der Roma in der südwestlich von Bukarest gelegenen Gemeinde Clejani. Der Film von Gabriel Boholă, der 2014 seine Premiere feierte, lässt die Roma der Gemeinde über ihre eigene kulturelle Identität diskutieren. „Das Projekt wurde angeregt als ein Ergebnis des Bewusstseinsprozesses, dass viele der traditionellen Roma-Berufe fast verloren gegangen sind. Die erste Auflage des Festivals fand im Sommer in Bukarest statt“, so die Veranstalter. Mit dem „Shukar Fest“ soll ein Teil der Roma-Kultur nicht nur erhalten, sondern auch wiederbelebt werden.