Spende für Pariser Kathedrale ruft Kritik hervor

Klausenburg – Der Klausenburger Kreisrat hat am Mittwoch eine Spende in Höhe von 100.000 Lei für den Wiederaufbau der Pariser Kathedrale „Notre-Dame de Paris“ bereitgestellt. Den Vorschlag eingebracht hatte Vize-Präsident István Vákár von der UDMR, er wurde von Präsident Alin Tişe (PNL) unterstützt. Vákár ist im römisch-katholischen „Deutschen Orden“ ein „Hochmeister“.

„Monitorul de Cluj“ zitiert Tişe während der Kreisratssitzung mit den Worten: „Einverstanden. Im Prinzip sind wir einverstanden, aber wir müssen eine juristische Lösung finden. Wir müssen sehen, wie wir dieses Geld zuweisen. Wir sind uns grundsätzlich einig. Möchten Sie dies heute genehmigen? Wenn wir es heute ins Budget aufnehmen … wo nehmen wir es her? Aus dem laufenden Betrieb oder dem Reservetopf?“

Kritik erntete der Vorschlag zunächst von der Opposition. „In den vergangenen 24 Stunden haben französische Milliardäre mehrere Hundert Millionen Euro für den Wiederaufbau der Notre-Dame-Kathedrale angekündigt und die Klausenburger Kreisregierung beschließt, sich auf populistische Weise „solidarisch“ mit Europa und Frankreich zu zeigen und 100.000 Lei zu spenden“, erklärte Gabriel Horia Nasra von der PSD. „Sind die Herren István Vákár und Alin Tişe mit den Bürgern von Pata Rât solidarisch? Wäre es nicht eleganter gewesen, diesen Betrag aus eigener Tasche zu zahlen, wie es Gabriela Firea angekündigt hat, fragte der PSD-Lokalpolitiker provokativ. Dabei sei angemerkt, dass sich die Klausenburger „Sozialdemokraten“ bisher nie aktiv für die Bewohner an der Mülldeponie in Pata Rât eingesetzt haben.

Überwiegend negativ wurde die Spende aus öffentlichen Geldern anschließend auch in den Sozialen Medien „Facebook“ und „Twitter“ aufgenommen. Dabei wurden unter anderem Vergleiche zu fehlenden Geldern für den Erhalt der historischen Gebäude in Herkulesbad/Băile Herculane gezogen.