Spielend gegen Gewalt

Studierende der Theaterfakultät in Hermannstadt beteiligen sich an einem internationalen Projekt

Mitveranstalter aus Deutschland, Großbritanien und Rumänien stellten das „SpieGeL“-Projekt vor.
Foto: Andrey Kolobov

Hermannstadt - Ein Theaterprojekt unter dem Titel „SpieGeL – Spielend gegen die Gewalt im Club der Lustigen“ stellte am Donnerstag die internationale Organisatorengruppe vor. Die Studierenden an der Theaterfakultät der Hermannstädter Lucian-Blaga-Universität beteiligen sich am Vorhaben gemeinsam mit Jugendlichen aus Großbritannien, Deutschland und Frankreich. Die Europäische Union trägt das Gros der Kosten des insgesamt 450.000 Euro teuren Projekts im Rahmen des Daphne-III-Finanzierungsprogramms, einem Teil des Generellen Programms „Grundrechte und Justiz“.
Besonders in Deutschland richtet sich das „SpieGeL“-Projekt an die Russisch sprechenden Aussiedler aus der ehemaligen UdSSR. „Das Ziel des Vorhabens ist es, die gewaltfreie Kommunikation zu fördern, die Jugendlichen zu lehren, Probleme durch Entschuldigungen zu lösen, ihre sozialen Kompetenzen sowie ihr Einfühlungsvermögen zu entwickeln“, erklärte Jörg Friedrich vom Verein „Deutsche Jugend aus Russland“.

„Besonders bei jugendlichen Migranten aus dem Russisch sprechenden Raum sind oft ungünstige Lebensverhältnisse, gescheiterte Integrationsbemühungen, Ausgrenzung, ein hohes Frustrationspotenzial und eine damit verbundene erhöhte Gewaltbereitschaft vorhanden“, heißt es in der Beschreibung des Projekts. Mit Hilfe von Comedy-Methoden soll „SpieGeL“ zum Abbau von Gewalttendenzen beitragen. Das Projekt, das auf zwei Jahre ausgelegt ist, begann am 1. Januar 2013. Es sollen 20.000 Jugendliche europaweit erreicht werden. Die Ergebnisse werden auf einer Webseite, in einer internationalen Fachkonferenz und in einem Methodenhandbuch verbreitet. Die angehenden Hermannstädter Schauspieler werden im Rahmen des Projekts das Stück „Schachtel“ (Cutia de carton) von Clément Michel vorstellen. Die Premiere in Hermannstadt/Sibiu ist für Anfang Februar geplant. Das Stück wird im April in Karlsruhe (Deutschland) aufgeführt.