Temeswar fordert RADEF-Kinos

Stadtverwaltung möchte vor Gericht gehen

Temeswar – Im Streit um die staatlichen Kinosäle aus Temeswar/Timişoara möchte die Stadt nun rechtliche Schritte gegen das Unternehmen für Filmvertrieb (RADEF) einleiten. Laut dem stellvertretenden Bürgermeister Dan Diaconu sei es die einzige Möglichkeit, um die Säle in den Besitz der Stadt zu bringen. Das obwohl 2008 ein Gesetz verabschiedet wurde, wodurch  RADEF gezwungen ist, die Kinos den Städten zu übergeben. Allerdings fehlt zurzeit eine Ansprechperson beim RADEF, weil das staatliche Unternehmen keinen Verwaltungsrat mehr hat. Die Stadtverwaltung möchte die alten Säle für kulturelle Veranstaltungen nutzen. Unter anderem soll das Deutsche und Ungarische Staatstheater einen weiteren Vorstellungssaal kriegen. Aber auch der Verein „Marele Ecran“, der sich für ein Art-House-Kino in der Stadt einsetzt, könnte eines der alten Kinos  für seine Tätigkeit erhalten. Im Haushalt für 2014 wurden 70.000 Lei für die Renovierung der RADEF-Kinos veranschlagt.
Das Unternehmen für Filmvertrieb besaß bis 1990 rund 600 Kinosäle im ganzen Land. Für das RADEF arbeiteten rund 5.000 Menschen. Seit 2008 besitzt das staatliche Unternehmen weniger als 200 Kinosäle und hat rund 300 Mitarbeiter.