Vier rentable Forellenzüchtereien

Forstverwaltung unzufrieden mit den Abnahmebedingungen

Reschitza - In seiner Eigenschaft als technischer Direktor der staatlichen Forstverwaltung Romsilva, koordiniert Stejărel Rotaru auch die Tätigkeit der fünf Forellenzüchtereien im Banater Bergland. Und er zeigt sich zufrieden mit der Effizienz der Forellenaufzucht in Topletz (Herkulesbad, Bozovici/Minisch-Tal, in Franzdorf/Villa Klause und in Deutsch-/Montan-Saska/Ochiul Beiului. Die fünfte Anlage sei eine Fehlinvestition gewesen, weil dort die natürlichen Bedingungen (Wasser und Wassertemperatur vor allem) für die Forellenzucht nicht entsprechend sind. Deshalb plant Romsilva, Poiana Mărului zu schließen. Aber die anderen vier Forellenzüchtereien des Banater Berglands seien „Volltreffer“ gewesen, zumal sie Jahr für Jahr einen Durchschnittsertrag von 160 Tonnen frischen Speisefisch liefern, was einem Durchschnittsertrag von zehn Tonnen über der geplanten Leistung entspricht.

Das Hauptproblem, auf das Romsilva jetzt stößt, ist der Absatz der frischen Forellen, weil fast durchwegs deren Anlieferung in frischem Zustand, also in Quellwasserbassins, gefordert wird. Rotaru: „Wir haben bisher 130 Tonnen Forellen verkauft, aber es läuft sehr beschwerlich, weil nahezu alle Abnehmer die lebendigen Forellen angeliefert haben möchten, und weil viele unter ihnen weit weg von unseren Züchtereien ansässig sind und zudem bei einer Lieferung nur kleine Mengen bestellen, bedarf es eines ausgeklügelten Logistiksystems. Deshalb wirken wir zunehmend darauf hin, dass die Forellen eingefroren geliefert werden, was vor allem im Winter auch die kostengünstigste Vorgangsweise wäre.”

Geplant war für 2013 von den fünf Zuchtstationen eine Produktion von 150 Tonnen Forellen. Das haben vier der fünf Züchtereien allein mehr als geschafft. Auch deshalb soll die fünfte verkauft bzw. geschlossen werden soll. Romsilva hat für jede Forellenzüchterei, die in Betrieb bleibt, Einschläferungsvorrichtungen gekauft, bereitet sich also intensiv auf die „Lieferung auf Eis“ vor. Auch in die Infrastruktur wurde investiert, etwa durch den Ankauf von Anreicherungsvorrichtungen des Wassers mit Sauerstoff. Aber immer noch sei im Laich- und Rogenbereich sowie in der Aufzucht der Jungfische sehr viel Handarbeit nötig, die zudem in einem nasskalten Umfeld durchgeführt werden muss. Darauf weist Ştefan Stănescu hin, der Leiter von Romsilva Karasch-Severin.

Am optimalsten läuft die Forellenzucht in Topletz, wo der Bârza-Quellbach ein dazu wie geschaffenes Wasser hat. Als die Ceauşescus noch herrschten, fuhr alle zwei Tage ein Fahrzeug mit Wasser aus der Bârza-Quelle bei Topletz für die Ceau{escus nach Bukarest – dreimal die Woche hin und zurück je 900 Kilometer, zu Zeiten, als für jeden Normalbürger der Treibstoff strikt rationalisiert war – und nach 1989 gab es einen langjährig ausgetragenen Streit mit der Verwaltung des Nachbarkreises Mehedin]i und dessen Vorort Drobeta-Turnu Severin, als die Oltenier einfach die Bârza-Quelle für die Trinkwasserversorgung von Turnu Severin umleiten wollten. Reste der einfach durch das Cerna-Tal gelegten Leitungsrohre kann man von Ort zu Ort immer noch rosten sehen.

Nun wird in die Generalüberholung der Forellenzucht in Topletz investiert, wo die Produktionsmöglichkeiten auf 100 Tonnen Speisefisch, also mehr als verdreifacht werden sollen. Ebendort entsteht auch ein Kleinwasserkraftwerk, zum Eigengebrauch der Züchterei.
In Bozovici und ebenfalls in Topletz wurden zwei Kühlhäuser gebaut, wo sowohl Speisefisch als auch Wildbret aufbewahrt werden sollen. Und bei Romsilva denkt man intensiv nach über eine bessere Verwertung der Wildfrüchte und -beeren. „Aber das ist noch nicht spruchreif“, meint Forstingenieur Stejărel Rotaru.