Wegen Drogenhandel vor Gericht

„Marco” Drăgoi sitzt in Deutschland im Gefängnis

Orawitza – Mario Gheorghe Drăgoi (31), genannt Marco, war in Orawitza eine der bekannten Unterweltgestalten. Seine Spezialisierung: Handel mit Drogen, besonders Cannabis. Gegen ihn lief bis vor Kurzem eine Untersuchung der Polizeidienststelle für die Bekämpfung des Organisierten Verbrechens DIICOT, die mit einem Anklagedossier abgeschlossen wurde, der dem Gericht Orawitza übergeben wurde. Nur: der Beschuldigte war während der DIICOT-Untersuchungen nach Deutschland geflohen und sitzt gegenwärtig bereits für dieselbe Tat, Drogenhandel, in deutscher Sicherheitsverwahrung.

Marco war den Grenzbehörden von Naid˛{ aufgefallen, als er aus Serbien zurückkam und es im Fahrzeug irgendwie verdächtig roch. Bei einer genaueren Untersuchung fanden die Grenzpolizisten am 29. Juni 2014 bei Mario Gheorghe Dr˛goi selbstgedrehte Zigaretten mit Cannabis, von denen Marco behauptete, sie von einem serbischen Freund bekommen zu haben und das er keine Ahnung habe, was die enthalten. Die Grenzpolizei schaltete DIICOT ein, die für Drogenhandel zuständige Polizeidienststelle. Marco, erschreckt darüber, dass der DIICOT-Staatsanwalt in seinen Befragungen auf einen möglichen internationalen Drogenhandel anspielte, zu dem von ihm Geständnisse erwartet wurden, gab zu Protokoll, die Zigaretten von einem ihm nur vom Sehen her bekannten Typen aus Orawitza zu haben. Bei sich habe er sie gehabt, weil er so etwas gelegentlich rauche und da er in Serbien mit seiner Freundin war, hätten sie beide davon gekostet. Daraufhin verzichtete der untersuchende Staatsanwalt einstweilen auf die ursprüngliche Beschuldigung des internationalen Handels mit Risikodrogen.

Andere Beweise als die Zigaretten und die bereitwillig abgegebene Erklärung Marcos dazu, hatte er nicht. Da gegen Marco keine anderen sichernden juristischen Maßnahmen getroffen wurden, packte der, während die Untersuchungen liefen, zusammen und reiste nach Deutschland, noch bevor er vor Gericht zitiert werden konnte wegen Besitz von Risikodrogen. Dem Auslieferungsantrag, den Rumänien schließlich an Deutschland stellte, nachdem eine Gerichtsklage gegen ihn anstand, weil Mario Gheorghe Drăgoi sich seinem Gerichtsverfahren durch Flucht entzogen hatte, wird dieser Tage stattgegeben und das Kreisgericht in Reschitza erwartet die Auslieferung Marcos. Kommende Woche soll die Gerichtsverhandlung beginnen. Mit einem zusätzlichen Anklagepunkt: Flucht vor der rumänischen Justiz. Marco hat bereits mitteilen lassen, dass er keinen Anwalt brauche und dass er seine Taten vor Gericht zu gestehen gedenke.