Weihnachtssänger im Konsulat

Eine Kindergruppe der Radelner Tabaluga-Stiftung besuchte Hermannstadt

Konsulin Judith Urban (re.) empfing die bunt gemischte Kindergruppe am Donnerstag.
Foto: Vlad Popa

Hermannstadt – Den Besuch einer knapp 40-köpfigen Kindergruppe der Tabaluga-Stiftung aus Radeln/Roadeş empfing am Donnerstag die Konsulin der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt/Sibiu, Judith Urban, im Deutschen Konsulat in der Lucian-Blaga-Straße. Die Radelner Kindergarten- und Schulkinder sowie jene, welche die Tabaluga-Stiftung in ihrem Zentrum betreut, boten rumänische und deutsche Weihnachtslieder dar und wurden reichlich mit heißem Tee und Süßigkeiten belohnt. Konsulin Urban bedankte sich herzlich für den Besuch und die vorgetragenen Weihnachtslieder, beschenkte die jungen Weihnachtssänger und unterhielt sich mit ihnen und ihren Betreuern.
Die Ausfahrt nach Hermannstadt, die Besichtigung der historischen Altstadt sowie des Weihnachtsmarktes und nicht zuletzt der Besuch im Deutschen Konsulat waren Teil der Freizeitaktivitäten, welche die Radelner Tabaluga-Stiftung für die Dorfkinder regelmäßig veranstaltet.

Die Tabaluga-Stiftung ist die 2009 gegründete Tochterstiftung der deutschen Peter-Maffay-Stiftung. Ihr Zweck liegt im sozialen Bereich, vor allem bietet sie traumatisierten Kindern in den verschiedenen Gebäuden der Stiftung, unter anderem in ihrem Ferienhaus, eine Ferienzeit von zehn bis 14 Tagen. Hier können die Kinder ihren Alltag beiseite lassen und einfach nur Kinder oder Jugendliche sein. Im Juli gründete die Stiftung den Tabaluga-Kinderklub, wo eine eigens hierfür tätige Sozialarbeiterin drei bis vier Mal in der Woche nachmittags diverse Aktivitäten mit den Kindern im Alter von 5 bis 14 Jahren durchführt. Im Kinderklub wird gelernt, es werden Hausaufgaben geschrieben, Hygieneschulungen und Ernährungsberatungsgespräche durchgeführt, kurzum versucht die Stiftung, jene Themenbereiche zu decken, die bei den Kindern zu Hause nicht oder nicht genügend Aufmerksamkeit bekommen. „Wir versuchen, sie durch Aktivitäten wie der heutigen, zu erziehen, sodass sie mal auch über den Tellerrand sehen können und verstehen, dass es eine Zukunft auch außerhalb von Radeln gibt und dass sie sich nicht darauf beschränken müssen, was sie zurzeit haben“, so Karin Morth, die Vertreterin der Tabaluga-Stiftung.

Seit seiner Gründung im Juli hat der Kinderklub auch eine Ausfahrt nach Neumarkt/Târgu Mureş unternommen. Hier hatten die Kinder die Gelegenheit, erstmalig einen Tiergarten und ein 3D-Kino zu besuchen. „Es sind sehr intelligente Kinder, die Bedürfnisse und Fragen haben, auf welche sie zum Teil nicht die Möglichkeit haben, von ihren Eltern eine Antwort zu bekommen. Für diese Kinder sind wir eine Auffangstation und sagen: Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung, hat ein Talent und kann gefördert werden“, erklärte Karin Morth. Für die nahe Zukunft plant die Stiftung, ein altes Haus mithilfe von Spenden aber auch mit europäischen Mitteln in eine Kindertagesstätte umzuwandeln, deren Programm insofern ausgebaut werden soll, dass die Kinder nach der Schule ein warmes Essen bekommen, von Pädagogen betreut werden und an verschiedenen Tätigkeiten teilnehmen.