Weitere 100 Entlassungen

Insolvenzverwalter begründet mit prekärer Finanzlage des Maschinenbauwerks

Reschitza – Ab dem 1.Oktober sollen weitere 100 Arbeitnehmer des Reschitzaer Maschinenbauwerks UCMR entlassen werden. Dies die Forderung des Insolvenzverwalters, dem sich die Unternehmensleitung fügte, indem sie die Verhandlungen über die Zusammensetzung der Entlassungsliste mit den Gewerkschaftsvertretern gestartet hat. Das geht aus einer knappen öffentlichen Unterrichtung durch UCMR-Geschäftsführer Cosmin Ursoniu hervor, die er Montagnachmittag verlauten ließ. Der gerichtlich bestellte Insolvenzverwalter begründete seine Entscheidung mit der seit mehr als drei Jahren andauernden schlechten Auftragslage im Bereich des Baus und der Reparaturen von Wasserkraftwerken – zumal der Hauptauftraggeber des Reschitzaer Maschinenbauwerks, der staatliche Energiekonzern SC Hidroelectrica SA, ebenfalls Insolvenz angemeldet hat und die Konkurrenz auf dem Auslandsmarkt von UCMR kaum zu stemmen ist – und mit den hohen Schulden, mit denen das Werk belastet ist. Was im Juni als Erfolg dargestellt wurde, dass nämlich statt den ursprünglich vorgesehenen 300 Entlassungen nur 200 vorgenommen wurden, weil die Hoffnung auf einen Großauftrag bestand, der 2016 das Werk auf Schwimmlinie bringen sollte, wird nun auf die ursprünglich, mit Beginn des Jahres 2015, vorgesehene Zahl von Entlassungen zurückgegriffen. 

Dazu UCMR-Geschäftsführer Cosmin Ursoniu: „Die Forderung von 300 Entlassungen hatte der Insolvenzverwalter schon im vergangenen Jahr, im September, gestellt. Begründet wurde sie schon damals mit der schlimmen finanziellen Lage des Werks. Im Juni haben wir dann 200 Arbeitnehmer entlassen müssen, denn die Lage des Werks hatte sich um keinen Deut verbessert. Nun müssen wir bis zum 15. September entscheiden, wer die nächsten 100 Arbeitnehmer sind, die ihren Arbeitsplatz verlieren. Die Auftragslage hat sich inzwischen keineswegs verbessert und es macht überhaupt keinen Sinn, den Zustand der Ungewissheit weiterhin aufrechtzuerhalten. Die Entlassenen werden aus allen Personalkategorien kommen, sowohl Büropersonal, als auch Facharbeiter. Danach verbleibt das Maschinenbauwerk noch mit rund 1000 Arbeitnehmern.“ An dieser Stelle sei daran erinnert, dass das Maschinenbauwerk UCMR Reschitza bis 1989 rund 15.000 Arbeitnehmer hatte, bei seiner Privatisierung durch die in der Schweiz registrierte INET AG knapp 4000 (wobei im Privatisierungsvertrags festgeschrieben war, dass über mehrere Jahre keine Entlassungen vorgenommen werden dürfen), nach seiner Zerstückelung und den räuberischen Aufspaltungen und Zugriffen des Trios bestehend aus dem Ehepaar Chebuţiu und Adrian P. Preda (ADZ berichtete wiederholt) noch rund 1800.