Zahl der Arbeitslosen gestiegen

Das Paradox des Banater Berglands: mehr Arbeitsplätze und mehr Arbeitslose

Reschitza – Ende August waren bei der Agentur für Beschäftigung der Arbeitskraft in Reschitza 3767 Arbeitslose registriert, darunter 1667 Frauen. Von den Arbeitslosen haben aber nur 1390 Arbeitslosengeld oder Sozialhilfen bezogen, der überwiegende Rest stand ohne jedwelche Unterstützung da.

2223 Arbeitslose gab es im ländlichen Raum, 1544 in den Städten des Banater Berglands. 1073 Arbeitslose waren in der Altersgruppe 40-49 Jahre, die sich seit Jahren als die schwierigste in der Arbeitsplatzbesetzung darstellt. Erwartungsgemäss folgt die Gruppe der schwer Vermittelbaren, der über 55-Jährigen mit 687 Personen, dann die Altersgruppe der 50-55-Jährigen mit 652 Personen und jene der 30-39-Jährigen mit 610 Personen. Von den bis zu 25-Jährigen suchten 523 Personen eine Arbeit, während in der Altersgruppe der 25-29-Jährigen 222 Personen auf Arbeitssuche waren.

Was das Bildungsniveau der Arbeitslosen betrifft, überwogen die Absolventen des allgemeinbildenden Schulunterrichts/Absolventen der 8. Klasse mit 32,49 Prozent aller Arbeitslosen. Es folgten mit 24,63 Prozent aller Arbeitslosen die Lyzeumsabsolventen/Absolventen der 12. Klasse. Doch jene ohne jedwelche Schulbildung bzw. nur mit einer abgeschlossenen Grundschulausbildung folgen fast im selben Prozentsatz: 23,01 Prozent aller Arbeitslosen. Berufsschulabsolventen stellten 12,6 Prozent der Gesamtzahl der Arbeitslosen, während die Hochschulabsolventen 5,7 Prozent der Arbeitssuchenden im Banater Bergland ausmachten. 1,53 Prozent der Arbeitslosen hatten eine postlyzeale Ausbildung vorzuweisen.
Insgesamt betrug die Arbeitslosigkeit im Landkreis Karasch-Severin Ende August 2018 3,39 Prozent, was um einen Prozentpunkt die Lage vom August 2017 unterbot und um 0,07 Prozent geringer war als im Juli 2018. Die Frauenarbeitslosigkeit lag bei 3,37 Prozent, die der Männer bei 3,4 Prozent. Beschäftigte gab es im August 2018 im Banater Bergland/Karasch-Severin 56.125, Rentner 72.540 – letzteres entspricht einem Rückgang der Rentnerzahl um 300 Personen gegenüber Juli 2018.

Im September 2018 war die Zahl der Arbeitslosen auf 3,43 Prozent gestiegen, das heisst auf 3755 Personen. Damit, so Carla Goagă, die Sprecherin des Arbeitsamtes AJOFM, ist die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld gleich geblieben (mit 1390 Personen), die Zahl der aus dem sozialen Netz Gefallenen, die keinerlei Unterstützung genießen, stieg auf 2365 Personen. Nach wie vor gibt es die meisten Arbeitslosen im ländlichen Raum (2183 Personen), während es in den acht Städten des Banater Berglands 1572 Arbeitslose gab.

28 Prozent der Arbeitslosen gibt es in der Altersgruppe der 40-49jährigen, während zwischen 25-29 Jahren nur sechs Prozent arbeitslos waren.
Ein Paradox ist die Tatsache, dass sich den Arbeitsplatzbörsen – wie vor einer Woche in Reschitza – kaum Arbeitslose stellen (obwohl sie dazu verpflichtet wären und AJOFM ihre Präsenz als Interessensbeweis für einen Arbeitsplatz nachprüfen müsste). Zuletzt kamen 150 Interessenten ins Foyer der „Eftimie Murgu”-Universität, die Interesse für die rund 80 verfügbaren Arbeitsplätze zeigten. Die meisten kamen in Begleitung eines der Reschitzaer Vizebürgermeister, eines Sportlehrers, der alle Bezieher von Sozialhilfen mobilisiert hatte, die von der Stadt monatlich zu ein paar Tagen Arbeitsleistungen zugunsten der Stadt verpflichtet werden, womit die Auszahlung ihrer Sozialhilfen bedingt wird. Die meisten unter ihnen waren über 40. Ein Teil von ihnen ist zu Vorstellungsgesprächen in einige der Firmen eingeladen worden.